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Jens Koeppen
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Frage von Dörthe Z. •

Frage an Jens Koeppen von Dörthe Z. bezüglich Gesundheit

Nach der Schließung in Prenzlau nun auch die Schließung der Pädiatrie und Geburtenstation im Asklepios Krankenhaus Schwedt/ Oder; die Uckermark auf dem verloren Posten? Für die ältere Generation wird mobilisiert und für die folgende, zukünftige Generation gespart...warum hat der kommunale Träger ihr Gesundheitsnetz aufgegeben und läßt die Bürger auf verlorenem Posten?
Bis nach Eberswalde oder Pasewalk, mit einem kranken Kind; wer übernimmt Verantwortung? Wir als Eltern, Sie als Politiker und gewählter Vertreter der Demokratie?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Zeidler,

Ihre Sorge um die gesundheitliche Versorgung der jüngsten Brandenburger in unserer Region kann ich sehr gut nachvollziehen und teile diese.

Gern teile ich Ihnen dazu auch meine Überlegungen mit.

Zunächst folgende kurze Anmerkung zu einer Trägerschaft: Ob es ein Krankenhaus in privater oder in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft ist, spielt eine untergeordnete Rolle.

Die Schließung der Kinderstation in Schwedt ist demzufolge auch keine Frage der Trägerschaft des Krankenhauses. Im Prenzlauer Krankenhaus beispielsweise musste bereits vor einiger Zeit die Schließung der Geburtenstation und anschließend der Kinderstation aus wirtschaftlichen Gründen bekanntgegeben werden. Das Prenzlauer Krankenhaus gehört zur GLG und ist somit ein rein kommunales Unternehmen in Trägerschaft der Landkreise Barnim und Uckermark. Leider konnte die Geschäftsleitung dort auch die Schließung nicht verhindern, bei allen ernsthaften Bemühungen.

Ich stimme Ihnen aber zu, dass die Schließung der Kinderstation im Schwedter Asklepios Klinikum ein medizinisches Desaster für die hier lebenden Familien mit Kindern darstellt. Eine Fahrzeit von fast einer Stunde nach Eberswalde oder Pasewalk ist gerade bei dringenden Fällen unzumutbar. Es ist kaum vorstellbar, dass ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung - das wichtigste Krankenhaus der gesamten Region - zukünftig keine Kinderstation mehr hat.

Das klare Bekenntnis der Asklepios-Konzernleitung, der hiesigen Geschäftsführung, der regionalen und überregionalen Politik sowie der Uckermärker zur Wiedereröffnung der Schwedter Kinderklink ist daher ein positives Signal für unsere Stadt und die gesamte Region.

Ich kenne dieses Haus von vielen Vor-Ort-Terminen und Gesprächen sehr gut und bin sicher, dass es sich hier um keine leere Versprechen handelt. Das zeigt auch der Neubau, der zur Zeit große Fortschritte macht und in dem die Kinderstation fest eingeplant und vorgesehen ist.

Die Schließung der Kinderstation in Schwedt erfolgte aufgrund eines massiven Fachärztemangels. Der Chefarzt war auf Grund einer Erkrankung ganz ausgefallen und somit die Schließung ein bedauerlicher aber notwendiger Schritt.

Der Erhalt bzw. die Wiedereröffnung hängt nun maßgeblich davon ab, ob es gelingt, Kinderärzte zu finden, die sich in der Uckermark niederlassen wollen und hier ihre Zukunft planen. Schwedt ist eine lebenswerte Stadt, in einer tollen Lage am Rande des Nationalparks, mit einem vielfältigen Vereinsleben und guten kulturellen Angeboten. Das Asklepios Klinikum Uckermark wirbt derzeit mit einem kurzen Film für die Stadt und für sich als Arbeitgeber, um Kinderärzte für Schwedt und die Uckermark zu gewinnen.

Ein Leben auf dem Land mit den entsprechenden Strukturen zu gestalten, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir brauchen eine gute Infrastruktur - gerade auch für junge Familien. Dazu gehört neben Kitaplätzen, Schulen, einer guten Verkehrsanbindung und Sicherheit für die Bürger auch ein umfassendes medizinisches Versorgungsangebot.

Mit besten Grüßen

Jens Koeppen MdB

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