Frage an Jens Koeppen von Leif Q. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Koeppen!
Die politische Arbeit, die Sie und Ihre Kollegen in den anderen Parteien leisten, besteht zu einem grossen Teil aus Reden und Sprechen.(Warum gibt es dafür zwei Worte?)
Gibt es in Ihrer Partei Ambitionen eine Gesprächskultur zu schaffen, in der vermieden wird:
-zu beschuldigen?
-zu verurteilen?
-negativ über Personen zu sprechen?
,eine Gesprächskultur, die dem entspricht, was Psychologen Eheleuten empfehlen, um die Kommunikation und das Verständigen zu verbessern -eine gewaltfreie Kommunikation?
( Das auf einer Win-Win-Haltung beruhende Modell der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg ermutigt und befähigt uns, unsere innere Haltung und unseren Sprachgebrauch so zu verändern, dass wir eine größere Chance haben, von anderen Menschen das zu bekommen, was wir brauchen – ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Wir fragen nicht mehr „Wer ist schuld und wer hat recht?“ sondern „Wie geht es mir? Was hätte ich jetzt gerne? Was braucht der andere wohl gerade?“ Damit können wir die meist nicht sehr erfolgreiche Negativ-Spirale von Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen hinter uns lassen. Stattdessen lernen wir, uns unserer eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst zu werden und diese sowohl klar und deutlich als auch respektvoll anzusprechen – so dass der andere uns versteht, sich aber nicht angegriffen oder unter Druck gesetzt fühlt. Dies versetzt uns in die Lage, uns für unsere Anliegen einzusetzen und gleichzeitig wertschätzend mit unserem Gesprächspartner in Kontakt zu bleiben und dadurch Win-Win-Situationen zu schaffen.)
Vielen Dank für Ihre politische Arbeit und Ihre Aufmerksamkeit!
Leif Quellenberg
Sehr geehrter Herr Quellenberg,
vielen Dank für Ihre Anregungen. Ich halte diese für sehr wichtig im Umgang miteinander in der Gesellschaft. Durch verschiedene Management-Seminare durch einen sehr guten Trainer habe ich über Win-Win-Haltung sehr viel gelernt. Ich bin sicher das gerade ein vernüftiger Umgang in der Politik sehr wichtig ist. Die politikverdrossenheit kommt auch gerade durch den Umgang, der derzeit vorherrscht. Ich persönlich versuche, den politischen Wettbewerber nur themenbezogen zu stellen. Persönliche Angriffe bringen nichts. Die Menschen wollen sehen, was man selbst machen will und nicht was andere falsch gemacht haben. Da aber beides irgendwie zusammengehört, kommt man nich daran vorbei, auch die Fehler der anderen aufzuzeigen. Nur macht auch hier der Ton die Musik.
Ich werde mich im parlament um eine respektvolle Gesprächkultur bemühen. Meine Seminarerfahrung, meine Arbeit als Unternehmer und meine guten persönlichen Verhältnisse auch zu Meschen, die politisch woanders stehen, werden mir dabei helfen.
Noch mals herzlichen Dank für die guten Gedanken.
Beste Grüße Jens Koeppen