Frage an Jens-Eberhard Jahn von Claudia B. bezüglich Familie

Liebe Frau B.,

ich danke Ihnen für die Frage. Die ÖDP betrachtet Familie als Ort der Geborgenheit. Natürlich bleibt dies oft ein frommer Wunsch und die Realität in vielen Familien sieht völlig anders aus. Ob Familie Ort der Geborgenheit ist oder nicht, hängt weniger von "Blutsbanden" oder Trauschein der Eltern ab, als davon ob die Mitglieder dieser Familie respekt- und liebevoll miteinander umgehen. Daher schließt der Schutz der Familie grundsätzlich auch gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern ein; denn Familie ist, wo Kinder sind. Und wo diese Kinder Bezugspersonen haben.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass in der ÖDP - und in der ganzen Gesellschaft - grundsätzlich über Fragen der Familienpolitik nachgedacht werden sollte. Hier kann und soll sich noch viel ändern. Ich bin der Meinung, dass die Lebensform Familie (aber auch andere) am besten dann geschützt werden, wenn diejenigen, die in ihr zusammen leben, dies freiwillig tun (sofern das vom Alter her geht...) und nicht aus Gründen wirtschaftlicher Abängigkeit. Daher plädiere ich für ein individuelles bedingungsloses Grundeinkommen, auch anstelle von Unterhaltszahlungen. Ich bin auch dagegen, dass Eltern nur "wegen der Kinder" zusammen bleiben: Daher trete ich für das gemeinsame Sorgerecht von Geburt an und für die Doppelresidenz der Kinder als Regelmodell ein.

Mit besten Grüßen
Jens-Eberhard Jahn