Sehr geehrter Herr Dahmen, fänden Sie eine konzertierte deutschlandweite Offensive für psychische Gesundheit sinnvoll, auch im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Psychische Krisen und Erkrankungen spielen im Vergleich zu somatischen Erkrankungen leider immer noch eine untergeordnete Rolle in der Gesundheitspolitik. Das spiegelt sich u.a. in einer unzureichenden Versorgungslandschaft wider. Dabei ist der Bedarf an Hilfen durch die Pandemie - worauf Sie zurecht hingewiesen haben - gestiegen und wird voraussichtlich weiter steigen. Wir müssen die Versorgung im Bereich seelische Gesundheit dringend ausbauen. In den Koalitionsverhandlungen haben wir uns als Grüne dafür stark gemacht, dass seelische Gesundheit einen höheren Stellenwert in der Gesundheitspolitik erfährt und gemeinsam mit SPD und FDP wichtige Projekte vereinbart. Beispielsweise wollen wir eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen starten und die psychotherapeutische Bedarfsplanung reformieren, um Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz, insbesondere für Kinder- und Jugendliche, aber auch in ländlichen und strukturschwachen Gebieten deutlich zu reduzieren. Außerdem soll die psychiatrische Notfall- und Krisenversorgung flächendeckend ausgebaut werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Janosch Dahmen