Warum integriert man in den Kliniken keine Hausarzt-Praxis zur Verfügung statt Strafen zu verhängen? Da könnte man Patienten beraten und weiter helfen?

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Integration von Hausarzt-Praxen in Kliniken zur Verbesserung der Notfallversorgung. Bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung. 

Die Notfallversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Aufgrund des demographischen Wandels, Fachkräftemangels und unzureichender Steuerungsmechanismen sind Notaufnahmen und Rettungsdienste häufig überlastet. Eine umfassende Reform der Notfallversorgung ist daher dringend notwendig. 

Als Notarzt und gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion ist mir eine solche Reform ein besonderes Anliegen. Dabei ist es wichtig, die Notfallversorgung in ihrer Dreiteilung - Notaufnahmen, ambulante kassenärztliche Notfallversorgung und Rettungsdienst - gemeinsam zu betrachten und zu regeln. Nur so können Fehlfunktionen in einem Bereich vermieden werden, die sich negativ auf andere Bereiche auswirken könnten. 

Der vor kurzem veröffentlichte Entwurf der Notfallreform sieht die Einführung von Integrierten Notfallzentren (INZ) und vernetzten Leitstellen vor. Diese sollen eine einheitliche und zielgerichtete Patientensteuerung ermöglichen. Dadurch könnten laut Sachverständigenrat jährlich bis zu 33 Millionen medizinisch unnötige Krankenhaustage vermieden und erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden. 

Im Zuge dessen setzen wir uns auch dafür ein, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) ihrer gesetzlichen Pflicht zur Sicherstellung der Notfallversorgung nachkommen und diese dort gewährleisten, wo die Patienten sind, insbesondere in Krankenhäusern. Dies würde eine unmittelbare und effektive Behandlung ermöglichen und die Notaufnahmen entlasten. 

Mit der geplanten Reform und den umfangreichen Maßnahmen streben wir eine deutliche Verbesserung der ambulanten und Notfallversorgung an. 

In der Hoffnung, dass ich Ihnen einen Einblick in unsere Bemühungen geben konnte,

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Dr. Janosch Dahmen