Frage an Jan Ulrich Hasecke von Sandra Zimmer- M. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag,
ich habe gestern einen Bericht über " Lehrer am Limit " in Panorama gesehen. Der Berichthat mich sehr erschreckt und doch hat er mich an den Unterricht erinnert den ich live mit erleben durfete und zwar in einer Grundschule der zweiten Klasse, in welcher mein Sohn unterrichtet wird. Obwohl diese Grundschule ein " gutes " Einzugsgebiet hat ist mein Sohn in der "migranten" Klasse gelandet, diese hat sogar eine spezielle Förderstunde für Kinder mit migranten Hintergrund. DIe Lehrerin ist mit den vielen störenden Kindern total überfordert. Es ist ständig laut und es ist jedesmal eine Herausvorderung diese Klasse im Griff zu haben und vernünftieg zu unterrichten.
Da es der Stadt an Geld fehlt mangelt es der Schule sogar an KOPIERPAPIER.
Gerade erst wurde das einzige vorhandene Klettergerüst von der Stadt abmontiert, da es morbiede war...ERSATZLOS GESTRICHEN!!
Es fehlt an der Schule, die eigentlich damit wirbt, an Fördermöglichkeiten und zwar auch für nicht Lernbehinderte oder migranten Kinder!
Meine Frage:
Wie stehen Sie zum Thema Bildung? Was würden Sie ändern, wenn Sie gewählt würden? Können Sie der Schule zu einem klettergerüst verhelfen, damit sich die Kinder in der Pause auch mal austoben können und nicht nur den tristen asphaltierten Schulhof vor Augen haben?
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Zimmer- Milutinovic
Sehr geehrte Frau Zimmer-Milutinovic,
für die Piratenpartei ist die Bildungspolitik von besonderer Wichtigkeit. Neben der Freiheit im Internet war die Verbesserung der Bildung immer schon das zweite Kernthema der Piraten. Die Situation an den Schulen ist besorgniserregend, denn seit Jahrzehnten wird zu wenig Geld in die Bildung investiert. Die Ausgaben für Schulen und Hochschulen liegen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, in der Bundesrepublik Deutschland seit Jahren unter dem OECD-Durchschnitt. Wir Piraten fordern daher die Ausgaben mindestens auf den OECD-Durchschnitt anzuheben.
Die Bildung ist nicht nur Ländersache, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir setzen uns deshalb für eine Aufhebung des Kooperationsverbots ein, das dem Bund verbietet, Bildungseinrichtungen zu finanzieren. Die Piratenpartei NRW hat sich in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl im letzten Jahr sogar dafür ausgesprochen, die Verantwortung für die Bildung im Rahmen einer Grundgesetzänderung dem Bund zu übertragen. Dass jedes Bundesland in Deutschland seine eigene Bildungspolitik macht, betrachten wir als nicht sinnvoll.
Wir möchten das Bildungssystem so umgestalten, dass durch ein flexibles Kurssystem individuelle Schullaufbahnen möglich werden. Wir wollen eine Abkehr von Lehrplänen hin zu klares Lernzielen und wir fordern die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler durch Mentoren. In einer Schule der individuellen Schullaufbahnen können Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und Kinder mit Hochbegabung gemeinsam unterrichtet werden.
Mehr über die Bildungspolitik erfahren Sie in unserem Wahlprogramm:
https://www.piratenpartei.de/politik/wahl-und-grundsatzprogramme/wahlprogramm-btw13/bildung-und-forschung/
Für das Klettergerüst an ihrer Schule, das abgebaut wurde, ist die Stadt Solingen verantwortlich. Die Stadt wird 2014 rund 4,5 Mio. EUR mehr Geld aus den Schlüsselzuweisungen des Landes erhalten. Dieses Geld sollte zumindest teilweise dazu benutzt werden, um die gröbsten Missstände an den Schulen in Solingen zu beseitigen. Ich empfehle Ihnen, gemeinsam mit möglichst vielen Eltern einen Bürgerantrag an die Stadt zu stellen, in dem sie ein neues Klettergerüst für Ihre Schule beantragen. Mehr über den Bürgerantrag erfahren Sie auf dieser Website:
https://recht.nrw.de/lmi/owa/pl_text_anzeigen?v_id=2320021205103438063#det279765
Die Solinger Piraten sind Ihnen bei der Formulierung eines solchen Bürgerantrags gerne behilflich. Wann sich die Piraten in Solingen treffen, erfahren Sie auf dieser Website: https://blog.piratenpartei-nrw.de/solingen/stammtisch/