Frage an Jan Rübke von Christian H. bezüglich Gesundheit
Seit dem neuen Gesundheitsstrukturgesetz in den 90er Jahren ist es möglich, mit der Gesundheit Profite zu erwirtschaften. Dieses hat zu einer deutlichen Verschlechterung der Qualität des Gesundhetswesen geführt. Wie sehen Sie diese Entwicklung und was würden Sie tun, wenn Sie in die Bürgerschaft gewählt würden?
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage. Auch mich beunruhigt die durch die Gewinnorientierung ausgelöste Verschlechterung im Gesundheitswesen.
Massiver Stellenabbau in der Pflege reduziert die Zeit die den Patienten im Krankenhaus zukommt. Patienten werden in zu kurzer Zeit intensiv versorgt und gepflegt. Viel Zeit wird mit der Dokumentation verbracht, die u.a. notwendig ist, damit die Krankenhäuser die Fallpauschalen möglichst Vollständig abrechnen können.
Für die eigentlichen pflegerischen Tätigkeiten bleibt zu wenig Zeit. Mahlzeiten werden zwar ans Bett gestellt, aber auf Hilfe beim Essen wird verzichtet. Dasselbe gilt für die Unterstützung bei der Körperpflege. Das so wichtige Zuhören und Trost zu spenden findet kaum statt.
Um das zu ändern setze ich mich für diese Forderungen ein:
-Schaffung von städtischen Gesundheitszentren in allen Stadtteilen, zunächst in ärmeren und schlechter versorgten Stadtteilen
-Alternativen zum System der Fallpauschalen die die Leistungen von Pflegekräften und Ärzten besser berücksichtigen!
-eine verbindliche (tarifvertragliche) Personalausstattung, um eine menschenwürdige Pflege zu gewährleisten
-mehr Personal für aufsichtsführende Stellen (z.B. Arbeitsschutz, Hygiene)
-mehr Investition für Gesundheitsaufklärung und Information für Migrant*innen
-Demokratisierung der Krankenhäuser
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Rübke