Wie stehen Sie zur Behauptung von Hrn. Heil, die Rentenerhöhung im vergangenen Jahr sei "nicht gering" gewesen?
Sehr geehrter Hr. Plobner, in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe behauptet Hr. Heil, die Rentenerhöhung im vergangenen Jahr sei "nicht gering gewesen, sei jedoch unter der Inflationsrate geblieben".
Können Sie Hrn Heil zustimmen und sehen Sie die Rentenerhöhung ebenfalls als "nicht gering", wenn die Gehälter in vielen Branchen, die Beamtenbesoldung und die dazugehörigen Pensionen aber deutlich stärker gestiegen sind? Zusätzlich haben viele Arbeitnehmer und auch die Beamten und Versorgungsempfänger eine steuerfreie Inflationsausgleichszahlung erhalten, die die Rentenerhöhung vieler Rentner deutlich überstiegen hat!
Viele Rentner und Rentnerinnen fühlen sich von Ihrer "Sozialpolitik" völlig abgehängt!
Wie wollen Sie die Stimmen dieser großen Wählergruppe in Ihrem Wahlkreis jemals wieder gewinnen?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage, auf welche ich gerne eingehe.
Die jeweiligen Rentenerhöhungen werden nach dem Anstieg der Gehälter & Löhne im Folgejahr angepasst. Somit richtet sich die Rente nicht nach der Inflation. Im Jahr 2023 stiegen die Renten im Westen um 4,39% und im Osten sogar um 5,86%. Dies ist ein nicht geringer Anstieg, obgleich er etwas unter der Inflationsrate lag.
Mit Blick auf 2024 lässt sich bereits darstellen, dass auch dieses Jahr wieder mit einer guten Erhöhung der Renten zu rechnen ist, da es im dritten Quartal 2023 einen Anstieg der Nominallöhne in Deutschland um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gab und bereits im zweiten Quartal 2023 ein Anstieg um 6,6 Prozent verzeichnet wurde.
Minister Hubertus Heil plant derzeit die Rentenerhöhungen, welche ab Juli 2024 in Kraft treten. Der abschließende prozentuale Anstieg ist noch nicht endgültig absehbar. Dennoch vermutet Herr Heil, dass die diesjährige Rentenerhöhung nicht nur an die Inflation herankommen wird, sonder sogar stärker als diese steigt.
Um dies langfristig zu sicher wurde in unserem Koalitionsvertrag ebenfalls festgehalten, dass das Rentenniveau bis 2025 nicht unter 48% sinken darf. Dies wird durch die sogenannte „Niveauschutzklausel“ gesichert. Somit stehen wir als SPD für eine stabile Sicherung der Renten und blicken positiv auf zukünftige Entwicklungen!
Mit freundlichen Grüßen
Jan Plobner