Hallo Herr Dr. Gesenhues, aktuell ist die Förderung für Holzheizungen geringer als für Wärmpepumpen. Wieso soll das nun geändert werden, obwohl das UBA Holz als schlecht fürs Klima einstuft?
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Im Sinne der im Gebäudeenergiegesetz (GEG) versprochenen Technologieoffenheit wurde das Heizen mit Holz als Erfüllungsoption für erneuerbare Wärme unbeschränkt zugelassen. Ich habe diese nachträgliche Änderung des Gesetzentwurfs deutlich kritisiert. Es ist ein Kompromiss innerhalb der Koalition.
Die neue Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) legt fest, dass alle im GEG zugelassenen Wärmeerzeuger eine Grundförderung von 30 Prozent erhalten. Speziell für die Biomasse ist das, wie Sie richtig darstellen, eine Anhebung der Fördersätze im Vergleich zur vorherigen BEG. Der ursprüngliche Entwurf für die BEG hätte lediglich die heute gültigen Rahmenbedingungen fortgeschrieben.
Ehrlicherweise ist die nun getroffene Vereinbarung nicht gänzlich die von uns Grünen vertretene Wunschlösung. Wie Sie aus den ersten Entwürfen des GEG ersehen können, sollten Holz- und Pelletheizungen ursprünglich nur in Kombination mit einer Solaranlage als erneuerbar eingestuft werden. Letztlich wurde in den politischen Verhandlungen jedoch die nun getroffene Regelung festgelegt.
Trotzdem stellen wir mit der neuen BEG sicher, dass auch das Heizen mit Holz möglichst zukunftstauglich angereizt wird. So sollen die Mehrkosten für die Installation eines Feinstaubfilters zusätzlich gefördert werden. Auch der Klima-Geschwindigkeitsbonus in Höhe von maximal 25 Prozent wurde für Holzheizungen so angepasst, dass er nur bei Anlagen in Kombination mit Solarthermie, Photovoltaik + Elektroboiler oder einer kleinen Warmwasser-Wärmepumpe ausgezahlt wird. So muss im Sommer keine unnötige Biomasse verbrannt werden.
Mit der beschriebenen Ausgestaltung stellen wir sicher, dass erneuerbares Heizen effizient ist und Umwelt- und Gesundheitsschutz entsprechend berücksichtigt werden. Gleichzeitig stellt das Heizen mit Holz für viele Haushalte ohnehin eine wirtschaftlich unattraktive Option dar, da der knapper werdende Rohstoff Holz aufgrund von steigender Nachfrage in den kommenden Jahren teurer werden wird.
Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Jan-Niclas Gesenhues