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Jan Korte
DIE LINKE
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Frage von Gerd K. •

Zwei Dinge gibt es nicht - einen guten Krieg und einen schlechten Frieden. Der Afghanistaneinsatz ist nach 20 Jahren gescheitert. Werden Sie gegen alle Auslandseinsätze der Bundeswehr stimmen?

Bundeskanzlerin Merkel hat in einer Pressekonferenz das 20jährige Scheitern des Afgahnistankrieges bedauert.
Quelle: Merkel räumt Scheitern in Afghanistan ein | AFP: https://www.youtube.com/watch?v=H0ZXKCOM9s8&ab_channel=AFPDeutschland

Der zurzeit größte Militäreinsatz der Bundeswehr in Mali/Niger (ca. 1000 Soldaten im Krieg) dient der
Rohstoffsicherung (Uran) für Frankreich, damit deren Atomstromerzeugung überhaupt läuft.
Das schweinische neben dem Krieg ist, dass wir ein Land sind, das aus dem Atomstrom aussteigt. (Quelle: Hr. Todenhöfer
https://www.youtube.com/watch?v=Q84sKzxeHVs&ab_channel=J%C3%BCrgenTodenh%C3%B6fer Ab 31 Minuten und 30 Sekunden)

„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 24
Meine Meinung: Im Zyklus -- politische Streitigkeiten - Krieg - Abschluss desselben mit einem Vertrag = politische Einigung --
ist der Krieg völlig übeflüssig.
Krieg = vollständiges Versagen der Politiker

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

vielen herzlichen Dank für Ihre Frage. Selbstverständlich werde ich auch im nächsten Bundestag, genau wie meine Fraktion, weiter gegen alle bewaffneten Auslandseinsätze der Bundeswehr stimmen. Wer Lehren aus dem Desaster des Afghanistan-Kriegs ziehen will, muss die Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen, Mali an erster Stelle, zurückholen! Und noch wichtiger: Sie danach in keine neuen schicken.

Während die Bundesregierung weiter aufrüsten will, um auf die Zunahme von Konflikten um Einfluss, Bodenschätze und Absatzmärkte in der Welt zu reagieren, steht die LINKE für eine friedliche Außenpolitik. Denn „Abschreckung“ führt nicht zu Frieden und Sicherheit, sondern zu einer Welt des Schreckens: Krieg, Elend und Flucht. Jede Waffe findet ihren Krieg. Wir wollen deshalb den Nachschub unterbrechen und Waffenexporte konsequent verbieten. Union und SPD haben in den vergangenen Jahren die Ausgaben für Rüstung andauernd erhöht. Dieses Geld fehlt für Schulen, Krankenhäuser und den öffentlichen Nahverkehr. DIE LINKE setzt auf Entspannungspolitik, auf gerechte Weltwirtschaftsstrukturen und zivile Konfliktlösungen.

Ihre Schlussfolgerung aus dem Clausewitz-Zitat teile ich jedoch nur bedingt. Denn der Krieg ist zwar das vollständige Versagen derjenigen Politikerinnen und Politiker, die Frieden wollen, aber nicht derjenigen, die die Interessen der Profiteure von Aufrüstung und Krieg vertreten.

Mit besten Grüßen
Jan Korte

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