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Jakob Blankenburg
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Frage von gudrun m. •

In welcher Form setzen Sie sich für die Aufwertung und Anerkennung von Care-Arbeit ein?

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Sehr geehrte Frau. M.

die Corona-Pandemie hat uns allen deutlich vor Augen geführt, welche wichtige Säule die Care-Arbeit, sei sie bezahlt oder unbezahlt, für unsere Gesellschaft ist. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass die Erfolge, die wir der Gleichstellung und beim Abbau der sogenannten Gender-Care-Gap erreicht hatten, fragil sind. Es waren vor allem Frauen, die in der Pandemie ihre Arbeitszeit reduziert haben, um ihre Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen.

Auch abseits der Pandemie sind es oftmals die Frauen in den Familien, die die Sorgearbeit zu überwiegenden Teilen übernehmen: so leisten Frauen täglich 44,3 Prozent mehr Zeit für Sorgearbeit auf als Männer. 

Doch leider lassen sich für viele Menschen Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit auch heutzutage nur schwierig miteinander vereinbaren: Hintergründe sind u.a. fehlende Kinderbetreuung, ungleiche Verteilung innerhalb der Partnerschaft bzw. Haushaltes oder auch mangelnde Flexibilität der Arbeitgeber. Die Gender-Care-Gap hat zur Folge, dass vor allem Frauen im Alter in Armut rutschen, da sie seltener in Vollzeit arbeiten und oftmals Unterbrechungen in der Karriere entstehen, die kaum wieder aufgeholt werden können.
Um die Gender-Care-Gap zu schließen, haben wir uns als Bundesregierung die Einführung einer Familienstartzeit vorgenommen, die nun kurzbevorsteht. Wir planen eine zweiwöchige bezahlte Freistellung für den Partner oder die Partnerin nach der Geburt eines Kindes, die auch für Alleinerziehende gilt. 
Das Elterngeld soll weiterhin ein bewährtes Modell für Familien bleiben. Zudem unterstützen wir die Länder bei der qualitativen Verbesserung der Kindertagesbetreuung, denn diese ist ein wesentlicher Baustein für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 

Für pflegende Angehörige streben wir eine größere Flexibilität in der Zeiteinteilung an. Hierzu werden wir die Gesetze zur Pflegezeit und Familienpflegezeit weiterentwickeln, was auch eine Lohnersatzleistung umfassen soll. 

Die Anerkennung von unbezahlter Care-Arbeit muss weiter vorangetrieben werden, aber hierbei dürfen gleichstellungspolitische Gesichtspunkte nicht unter den Tisch fallen. 

Mit freundlichen Grüßen

Jakob Blankenburg

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