Isabel Fezer
FDP
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Frage von Sebastian D. •

Frage an Isabel Fezer von Sebastian D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Fezer,

ist zu hoffen, daß Sie sich gegen Studiengebühren einsetzen und damit mithelfen zu verhindern, daß Kinder aus finanzschwachen Familien ohne finanzielle Ängste studieren können und sich der Anteil dieser Klientel nicht noch weiter verringern wird?

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dippelhofer,

ich bin dafür, dass sich Studierende an den Kosten ihres Studiums beteiligen. Die desolate Lage der öffentlichen Haushalte und die mangelhafte Finanzausstattung der Universitäten macht dies erforderlich. Ich halte dies auch für gerecht und unter bestimmten Voraussetzungen auch für sozialverträglich und effizient und zwar aus folgenden Gründen:

Akademiker verdienen im Berufsleben mehr Geld und werden nur halb so häufig arbeitslos wie Nichtakademiker. Diese Vorteile, die Akademiker durch ein staatlich finanziertes Studium erzielen, werden nur zum Teil durch höhere Steuerzahlungen später wieder ausgeglichen. Deshalb ist es gerecht, dass Studierende die ihnen erwachsenden Vorteile mit finanzieren.

Sozialverträglich sind Studiengebühren dann, wenn sie niemanden vom Studium abhalten. Jeder Studierende kann zur Bezahlung der Studiengebühr ein Darlehen in Anspruch nehmen, dessen Zinsen und Rückzahlung erst nach Eintritt in das Erwerbsleben und Überschreiten einer Mindesteinkommensgrenze in monatlichen Raten fällig werden. Eine Kappungsgrenze von 15.000,- € für die Gesamthöhe der zurückzuzahlenden Darlehensschuld aus Studiengebühren und in Anspruch genommenen BAföG-Leistungen und die Berücksichtigung von Tatbeständen wie Kindererziehung, chronischer Krankheit usw. sichern die Sozialverträglichkeit der Studiengebühren zusätzlich ab.

Effizient und bildungspolitisch verantwortbar sind Studiengebühren nur dann, wenn sie komplett in die Hochschulen fließen und nicht in der allgemeinen Haushaltssanierung versickern.

Isabel Fezer
Bürgermeisterin a.D.