Frage an Isabel Fezer von Günther D. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Fezer,
was werden Sie tun, um die Vorschläge des UN-Bevöllmächtigten Munoz in die Tat umzusetzen, der beklagt hat, dass in Deutschland keine Chancengleichheit in der Bildung bestehe - unter anderem, weil die Zuteilung zu weiterführenden Schulen bereits im vierten Schuljahr erfolgt (bei einer nachgewiesenen Fehlerquote von 40 Prozent, Iglu-Studie)?
Immerhin ist außer dem bayerischen kein Bildungssystem in Deutschland ungerechter als das in Baden-Würrtemberg.
Werden Sie versuchen, die ideologische Blockade des Kultusministeriums, das in Händen Ihres Koalitionspartners liegt, vor Gesamtschulen zu lösen?
Damit auch Kinder aus sozial schlechter gestellten Haushalten eine Chance erhalten?
Mir scheint dieses Thema insbesondere mit Blick auf die geplante Föderalismusreform eine zentrale Frage des Wahlkampfes zu sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Günther Damm
Sehr geehrter Herr Damm,
ich stimme Ihnen darin zu, dass gegenwärtig beim Schulübergang ein Fehlerpotenzial vorhanden ist, dass zum einen auf Fehleinschätzungen von Eltern und Lehrern, zum anderen auf der Vernachlässigung der Bildungspotenziale von Kindern aus sozial schwächeren und bildungsferneren Familien beruht.
Die FDP hat sich für eine Intensivierung der vorschulischen Bildung, insbesondere im Bereich der Sprachförderung ausgesprochen. Darüber hinaus setzen wir uns seit vielen Jahren für Ganztagesangebote an Schulen ein. Mit beiden Maßnahmen wird die Chancengleichheit benachteiligter Kinder verbessert.
Zudem will die FDP:
- der Flexibilisierung des „Schulanfangs auf neuen Wegen“ die Flexibilisierung eines „Schulübergangs auf neuen Wegen“ nach der Grundschule folgen lassen, welcher Schulen und kommunale Schulträger dazu ermuntert, Möglichkeiten des gemeinsamen Unterrichts verschiedener weiterführender Schularten zu erproben und zu praktizieren;
- in regionalen Schulprojekten auch eine längere gemeinsame Lernzeit in der Grundschule ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Isabel Fezer