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Ingrid Brand-Hückstädt
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Frage von Sven K. •

Frage an Ingrid Brand-Hückstädt von Sven K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Brand-Hückstedt,

ländliche Regionen in SH sind derzeit trotz erheblicher Überkapazitäten in der Fleischerzeugung der Schauplatz eines massiven Ausbaus von Intensivtierhaltungsanlagen. Dies wird von vielen gar nicht wahrgenommen, birgt aber m. E. erhebliche Gesundheits- und Umweltgefahren, die nicht wieder gutgemacht werden können. Der Tierschutz bleibt ohnehin auf der Strecke.
Was werden Sie bzw. Ihre Partei im Falle einer Regierungsbeteiligung ganz konkret unternehmen, damit Schweinen nicht mehr vorbeugend die Schwänze amputiert und Geflügel nicht mehr die Schnäbel abgebrannt werden wie es in der Intensiv-Tierhaltung heutzutage (durch anscheinend generelle! Ausnahmeregelungen) üblich ist, um bei durch nicht artgerechte Haltungsbedingungen häufige Aggressionen die Verletzungen zu mindern?
Mit welchen ganz konkreten Maßnahmen gedenken Sie vor dem Hintergrund von Waldschäden, erheblichen Geruchsbelastungen im ländlichen Raum und für die Natur schädlichen Stickstoffeinträge durch die Ausbringung immer größerer Güllemengen aufgrund der zunehmenden Industrialisierung in der Landwirtschaft- die Ammoniakemissionen aus der industriellen Tierhaltung auf das Maß zurückzuführen, auf welches sich die Bundesregierung gegenüber der EU vertraglich verpflichtet hat und derzeit nicht einhält?
Mit welchen ganz konkreten Maßnahmen werden Sie konkret Verbraucher und Anwohner von industriellen Tierhaltungsbetrieben vor den gesundheitlichen Folgen von in Gülle, Boden, Stallabluft und sogar im Fleisch nachgewiesenen resistenten Keimen (MRSA, Klebsiellen, ESBL, etc.) und Medikamentenresten in Gülle und Boden schützen? Wie bewerten Sie diese Risiken, sehen Sie angesichts der Parallelen zu den Krankenhauskeimen in diesen sogenannten Zoonosen eine Gesundheitsgefahr?
Mit freundlichen Grüßen,

Portrait von Ingrid Brand-Hückstädt
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Koschinski,

die FDP spricht sich dafür aus, dass die betäubungslose Ferkelkastration bis 2017 beendet sein muss. Darüber hinaus sollte die Enthornung von Rindern nur unter Betäubung erfolgen. Landwirte müssen durch einen Sachkundenachweis dafür in die Lage versetzt werden. Ein Verzicht soll nicht möglich sein, da dies zu einer Zunahme von Arbeitsunfällen und gegenseitigen Verletzungen der Tiere führen würde. Die FDP setzt sich für die Umsetzung deutscher Tierschutzstandards auf EU-Ebene ein und unterstützt ein europaweites, freiwilliges Tierschutzlabel.

Die von Ihnen geschilderte Problematik durch starke Ammoniakemission wird auch von der FDP seit einigen Jahren kritisch beobachtet. Ziel muss es sein, eine Vermeidung der Ausbringung von Gülle auf die Felder zu erreichen. Möglich wäre dies zum Beispiel durch einen stärkeren Einsatz von Gülle in Biogasanlagen. Wir setzen verstärkt auf eine alternative Nutzung von Gülle um damit die Ammoniakemmission zu reduzieren. Deutschland hat eigene Vorgaben für die Reduzierung von Ammoniakemmission entwickelt. Wir werden in Zukunft verstärkt daran arbeiten diese Vorgaben möglichst schnell zu erreichen.

Im Jahr 2011 hat die Bundesregierung bereits Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika in der Tierzucht auf den Weg gebracht. Diese Maßnahmen waren ein wichtiger Schritt um bereits die Entwicklung von resistenten Keimen zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Ingrid Brand-Hückstädt