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Ingo Wellenreuther
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Frage von Reinhold S. •

Frage an Ingo Wellenreuther von Reinhold S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Wellenreuther,

meine Frage bezieht sich zwar auf ein lokales Thema, hat m. E. jedoch grundsätzliche Bedeutung. Bei der neuen Messe in Karlsruhe soll ein Fleischwerk gebaut werden. Prinzipiell ist dies wegen der Versorgung und den Arbeitsplätzen zu begrüßen. Allerdings ist der Standort unglücklich gewählt: direkt in einer Frischluftschneise. Es ist bekannt, dass Karlsruhe im Sommer öfter einen Hitzerekord verzeichnet mit den entsprechenden Gesundheitsproblemen bzw. -gefahren vor allem für die älteren Mitbürger. Und bei dem enormen Kühlbedarf, den ein Fleischwerk zwangsläufig hat, kommt eine große zusätzliche Wärmeabgabe dazu. Müsste es da für unsere Politiker (aller Parteien) nicht ein elementares Bedürfnis sein, diese Gesundheitsgefahren von ihren Bürgern, die sie vertreten, fernzuhalten, zumal es jede Menge Alternativstandorte ohne diese gravierenden Nachteile gibt?

Vielen Dank für Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Schnur

P. S.: Ich finde, es spricht für ihr lebendiges Demokratieverständnis, dass sie sich zum KSC-Standort eigene Gedanken machen und nicht nur die offizielle Parteilinie vertreten. So stellt sich der Bürger Demokratie vor: sachliche Auseinandersetzungen über Parteigrenzen hinweg, um zur besten Lösung zu kommen.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schnur,

vielen Dank für Ihre Frage, auf die ich Ihnen gerne antworte.

Auch ich persönlich und die CDU in Karlsruhe haben Bedenken gegen das "Projekt Fleischwerk" und wir nehmen die Kritik und die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des CDU Kreisverbands Karlsruhe-Stadt und der CDU Gemeinderatsfraktion Karlsruhe vom 03. Juni 2008 fordern wir daher unabhängige Gutachten, die das Vorhaben auf die Verträglichkeit für Anwohner und Umwelt untersuchen. Es ist nachzuweisen, dass von der geplanten Fleischfabrik keine für die Bevölkerung unzumutbaren Verkehrs-, Lärm- und Geruchsbelästigungen ausgehen und dass das Abwasser nicht zu unverhältnismäßigen Belastungen führt. In diesem Sinne werden wir weiter "an der Sache dranbleiben."

Sie können die vollständige Pressemitteilung unter folgendem link abrufen: http://www1.karlsruhe.de/Gemeinderat/CDU-Fraktion/showpresse.php?Titel=CDU%20fordert%20Gutachten%20zur%20Vertr%E4glichkeit%20des%20Edeka-Fleischwerks&Datum=2008-06-03

Zu Ihrem post scriptum: ich danke Ihnen sehr, dass Sie anerkennen, dass es mir bei der Frage nach einem Standort des KSC-Stadions, die ich kürzlich aufgeworfen habe, darum geht, die bestmögliche Lösung für die Bürger, die Stadt und den Verein zu finden.

Nachdem ich vom großen Interesse der Universität Karlsruhe an einer Nutzung des gesamten Wildparkgeländes erfahren hatte und außerdem bekannt wurde, dass die Kosten für den Umbau des Wildparkstadion inzwischen auf bis zu 90 Mio. Euro gestiegen sind und der frühestmögliche Baubeginn auf Sommer 2010 verschoben wurde, war für mich eine neue Situation entstanden, die es notwendig machte, parallel zu den laufenden Verhandlungen über einen Stadionumbau alternativ noch einmal grundsätzliche Überlegungen bezüglich des Stadionbaus anzustellen, zumal am Standort im Wildpark bekanntermaßen einige Schwierigkeiten bzw. Einschränkungen vorhanden sind (schlechte verkehrliche Erreichbarkeit mit Auto und ÖPNV; Lage in einem Landschaftsschutzgebiet; keine ausreichenden Parkmöglichkeiten; schwierige Zu- und Abfahrt zum Stadion; Begrenzung der Zuschauerkapazität; sehr stark eingeschränkte Werbewirksamkeit und Vermarktungsmöglichkeit; Sicherheitsprobleme durch schwierige Trennung der Fangruppen).

Ich hatte mich deshalb schriftlich an Herrn Ministerpräsident Günther H. Oettinger mit der Bitte gewandt, wohlwollend zu prüfen, ob das Land eine Möglichkeit sieht, das jetzige Stadion zu erwerben, um es der Universität Karlsruhe zur Nutzung zu überlassen. Es wäre geradezu die ideale Lösung, weil es der Elite-Universität Karlsruhe ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten bringen würde und das "alte" Wildparkstadion nicht zu einer leerstehenden Bauruine werden würde. Damit käme auch ein moderner, länderspieltauglicher Stadionneubau an anderer Stelle in Karlsruhe in Frage, mit dem die genannten Schwierigkeiten beim alten Standort im Wildpark lösbar wären. Dieser Neubau könnte den Fans ein modernes Fußballerlebnis bieten und zu einem Aushängeschild der Stadt werden.

Der Gemeinderat ist erfreulicherweise diesem Kurs gefolgt und es sollen nun noch einmal zwei Standorte in Karlsruhe näher untersucht werden. Auch die IHK Karlsruhe und der KSC, aber vor allem viele Bürgerinnen und Bürger unterstützen meine Initiative, wie mir zahlreiche Zuschriften zeigen.

Die weiteren Entwicklungen in dieser Frage können Sie fast täglich der lokalen Medienberichterstattung in Karlsruhe entnehmen. Auch in dieser Angelegenheit gilt es für mich, dass ich am Ball bleiben werde.

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Wellenreuther MdB

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