Frage an Ingo Wellenreuther von Theo J. bezüglich Umwelt
Wie stehen sie zu den wissenschaftlich basierten, vielfältigen Vorwürfen ihrer Partei gegenüber, die der Youtuber "Rezo" veröffentlicht hat? Der folgende Link führt sie direkt zum fraglichen Ausschnitt.
https://youtu.be/4Y1lZQsyuSQ?t=350
Die Antwort ihrer Partei findet sich hier :
https://www.cdu.de/sites/default/files/media/dokumente/wie-wir-die-sache-sehen.pdf
Auch hier wurden die Argumente insbesondere zum Klimawandel bereits einem Faktencheck unterzogen, und haben diesem nicht standgehalten. (Der Autor des Faktenchecks ist Prof. Dr Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, außerdem mit massig seriösen Quellen hinterlegt, also schauen sie ruhig mal rein.)
Sehr geehrter Herr Junge,
danke für Ihre Nachricht.
Ich möchte gar nicht großartig zurückblicken auf das YouTube-Video von Rezo. In der Öffentlichkeit wurde ausgiebig darüber diskutiert und jeder konnte sich ggf. selbst ein Bild machen.
Klar muss vielmehr sein, dass wir als CDU künftig Antworten darauf finden müssen, wie wir adäquat auch mit der jungen Generation über ihre berechtigten Anliegen diskutieren können.
Zum Thema Klimaschutz:
Von der CDU als Regierungspartei wird zurecht eine ambitionierte Umwelt- und Klimapolitik erwartet. Problematisch ist dabei, dass von den Kritikern weder die klimapolitischen Fortschritte noch der klare politische Kurs deutlich gemacht werden. Wir haben in der Klimapolitik eine ganze Reihe von Erfolgen zu verzeichnen.
Die erreichte CO2-Minderung betrug im Jahr 2017 in Bezug auf das Jahr 1990 rund 27,5 Prozent. Bis zum Jahr 2020 werden zwar nicht - wie geplant - 40 Prozent, aber immerhin über 30 Prozent erreicht. Der Energieverbrauch ist in Deutschland 2018 auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre gefallen (minus 3,5 Prozent; temperaturbereinigt minus 2 Prozent). Die energiebedingten CO2-Emissionen haben sich 2018 gegenüber dem Vorjahr um rund 34 Millionen Tonnen vermindert. Das entspricht einem Rückgang um 4,8 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch lag 2018 bei rund 17 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung von 18 Prozent bis 2020 ist damit fast erreicht. Im Stromsektor liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien bei 37,8 Prozent, bei Wärme bei 13,9 Prozent und im Verkehr bei 5,6 Prozent. Von einer „politischen Leerstelle“ kann da wohl kaum die Rede sein.
Klar ist aber auch, dass wir in der Klimapolitik nachlegen müssen und das werden wir auch tun. Dafür werden in allen Bereichen - Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft - von den zuständigen Ressorts sinnvolle und realisierbare Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erarbeitet und auf den Weg gebracht, die sich am Klimaschutzplan 2050 orientieren. Hierbei setzen wir auf Anreize statt auf Verbote, Technologieoffenheit und Wirtschaftlichkeit sind dabei unser Maßstab. Wir werden wirtschaftlich tragfähige und sozial gerechte Lösungen für eine Bepreisung von Treibhausgasen entwickeln und den schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038 organisieren. Ein früherer Ausstieg wäre nur dann möglich, wenn die Stromversorgung anderweitig sichergestellt wäre, ohne aus dem Ausland Strom aus Kernkraftwerken oder Kohlekraftwerken zuzukaufen.
Sie sind herzlich eingeladen, an Lösungen mitzuarbeiten und Vorschläge einzubringen.
Mit besten Grüßen
Ingo Wellenreuther