Frage an Ingo Wellenreuther von Stephan M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wellenreuther,
was kann die Politik tun, damit die Automobilkonzerne wieder bedarfsgerechte Fahrzeuge produzieren?
Beispielsweise sind unsere Städte gar nicht konzipiert, um den immer zahlreicheren und ausladenden SUVs ausreichend Platz zu bieten. In Zeiten in denen Kriege um Energie geführt wären, wäre es doch sinnvoll sparsamere, leichtere Fahrzeuge zu produzieren, die zudem weniger Platz brauchen. Dies käme allen zu Gute. Kleiner heißt übrigens keinesfalls technologisch weniger innovativ oder luxoriös. Deutschland könnte hier mit seiner Ingenieurskunst technologischer Vorreiter werden und sich neue Märkte erschließen. Sparsam muss wieder schick werden, finde ich.
Mit freundlichen Grüßen
S. M.
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Autoflotte der Automobilkonzerne richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage nach Geländewagen/SUV von den Bürgerinnen und Bürgern groß ist, so richtet sich das Angebot der Automobilkonzerne nach dieser Nachfrage.
Das Angebot der Autohersteller beschränkt sich dabei aber keinesfalls auf Geländewagen/SUV, sondern umfasst Kleinwagen, Mittelwagen, Elektrofahrzeuge, etc. Der Bedarf richtet sich dabei immer nach der Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger. Dies zeichnet auch die soziale Marktwirtschaft aus, die sich in der Bundesrepublik Deutschland etabliert hat und in der die Bürgerinnen und Bürger gut und gerne leben. Würde die Politik bestimmen und entscheiden, welche Autos produziert werden dürfen bzw. sollen, entspräche dies der Planwirtschaft des Sozialismus. Dabei gilt besonders, dass der Staat nicht der bessere Unternehmer ist.
Die Politik kann Anreize setzen, beispielweise durch steuerliche Vergünstigungen bestimmter umweltfreundlicher Modelle, damit Bürgerinnen und Bürger sich beim Autokauf für ein "kleineres" bzw. "umweltfreundlicheres" Fahrzeug oder ein Elektrofahrzeug entscheiden. Die Kaufentscheidung obliegt aber jeder Bürgerin und jedem Bürger eigenständig.
Mit besten Grüßen
Ingo Wellenreuther