Frage an Ingo Wellenreuther von Gunhild Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie gedenken Sie es in Zukunft handzuhaben bezüglich der großen Zahl an Lobbyisten, die die Richtlinien der Politik bestimmen?
Sehr geehrte Frau Z.,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 2. August 2017.
Die "Richtlinien" der Politik, wie Sie es nennen, werden durch die Legislative, Judikative und Exekutive gestaltet. Insbesondere sind es unser Grundgesetz und die dazugehörigen Gesetze und Verordnungen, welche den politischen Gestaltungsspielraum bestimmen.
Lobbyismus bezeichnet eine Form der Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft. Die soziale Marktwirtschaft in unserem Land braucht den politischen und gesellschaftlichen Konsens. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, dass die Wirtschaft mit der Politik darüber diskutiert, wie Rahmenbedingungen angepasst und verändert werden müssen. Die Entscheidungsträger im Deutschen Bundestag und in den Ministerien sind auf diesen Austausch und Dialog sogar angewiesen. Sie fordern ihn aktiv ein, um aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Erfahrung zu bringen, wie sich die Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft verändern und was beispielsweise die Unternehmen brauchen, um Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Darüber hinaus nutzen viele gemeinnützige Organisationen Lobbyarbeit zum Einsatz für das Gemeinwohl. Sie versuchen die Interessen derer zu wahren, die nicht in der Lage sind für sich selbst zu sprechen, wie beispielsweise der Deutsche Kinderschutzbund als Lobby für Kinder.
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Wellenreuther