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Ingo Böttcher
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Frage von Horst N. •

Frage an Ingo Böttcher von Horst N. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Böttcher,

seit einiger Zeit wird auch in und für HH das Konzept des "Shared Space" diskutiert, unter anderem in St. Georg für die Lange Reihe.

Dort wandten sich - ein wenig zu meiner Überraschung - auch die Anwohner mit dem Hinweis auf weitere "Gentrification" ihres Quartiers gegen entsprechende Pläne.

Was halten Sie vom "Shared Space"?

Mit freundlichen Grüßen

H. Nebelbauer

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Sehr geehrter Herr Nebelbauer,

Shared Space, die gleichberechtigte Nutzung und Verfügung des Straßenraums durch alle Verkehrsteilnehmer, finde ich erstmal eine gute Sache. Sie scheint sich in der Praxis zu bewähren. Dabei ist zu beachten: Wenn man solche Zonen einrichten möchte, geht das nie ohne die Akzeptanz der jeweiligen Nachbarschaften und Quartiere. In St. Georg (Lange Reihe) haben sich die Anwohner in sehr intensiven Workshops mit der Idee befasst. Und einen echten Pferdefuß entdeckt: Shared Space bedeutet auch, das ist unbestritten, eine Aufwertung von Wohnqualität und Wohnumfeld. Das trifft dort auf einen sehr aktuellen Kampf gegen den drohenden Aufstieg des Viertels im Mietenspiegel von „normaler“ zu „guter" Wohnlage mit entsprechender Mietentwicklung. Shared Space für die Lange Reihe könnte dafür den Ausschlag geben - und ist insofern durchaus mit Vorsicht zu genießen.

Ich könnte mir gut vorstellen, das Konzept einmal in weniger exponierten und renommierten Gegenden vorzuschlagen, wo das Problem der induzierten Mietsteigerung so nicht unbedingt besteht. Vielleicht auf der Veddel oder rund um die Bonifatiuskirche in Wilhelmsburg oder in den durch Ringe erschlossenen Großsiedlungen (Kaltenbergen, Sonnenland, Spliedtring, Dringsheide) in Billstedt. Zugegeben, dort ist weniger Prestige für Planer und Politiker zu gewinnen. Aber mehr Lebensqualität, mehr Spielplatz und mehr öffentlicher Raum für Menschen.

Es grüßt gut gelaunt aus dem Wahlkampfgetümmel

Ingo Böttcher