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Frage von jörg v. •

Frage an Ingo Böttcher von jörg v. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

hallo ingo böttcher,
die iba hat viel vor in wilhelmsburg. ihre planungen werden derzeit, sowie sie herausgelassen werden, von den parteivertreterInnen in den zuständigen ausschüssen eilfertig durchgewinkt. die pläne werden von den parteien scheinbar als offenbarungen dankbar empfangen und haben dann etwas sakrosanktes. der iba-erfolg dürfe nicht gestört werden, so ist zu hören, deswegen dürfe man da nicht reinreden.
da ich die vorstellung habe, dass ein von mir gewählter abgeordneter meine interessen vertritt (oder allgemeiner: die der jetzt hier wohnenden bevölkerung) und nicht die einer privaten gesellschaft (wie die iba-gmbh eine ist) frage ich: wie würde ein zukünftiger abgeordneter böttcher zur iba allgemein stehen und wie würde er sich zu einzelnen planungen verhalten?

ich frage dies, da ich nicht erkennen kann, dssß irgendein mir bekannter plan der iba meine konkrete lebenssituation auf der elbinsel verbessern würde. im gegenteil: vergrößerung von industriegebieten, zubauen von ökologisch wertvollen freiräumen, wandlung von wohngebieten in mischgebiete (in denen es lauter, dreckiger und verkehrsreicher sein darf), überflutung des stadtteils mit dauerparty-ablärm und errichtung von hochhaustürmen lassen den stadtteil ungemütlicher werden. und teurer natürlich.
und ich vermute, dass die parteien von sich aus nicht auf solche ideen gekommen wären, bzw derartige vorhaben m. E. als stadtteilschädlich ablehnen würden, wenn sie nicht von dieser gmbh kämen.

auf antwort gespannt
jörg v. prondzinski

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Hallo jörg v. prondzinski

ein parteifreier Abgeordneter Ingo Böttcher würde der IBA mit einer gesunden Skepsis gegenüber stehen und deren Ideen und Pläne selbstverständlich als alles andere als sakrosankt betrachten. Sondern zunächst als Mittel zum Zweck: Was kann, zum Beispiel, die IBA beitragen, um die Hafenquerspange zu verhindern. Oder das Kohlekraftwerk Moorburg?

Alle Planungen sollten aus lokaler Sicht bewertet werde. Also genau unter dem Aspekt, den Sie in Ihrer Frage nennen: Verbessern die Handlungen der IBA die konkrete Lebenssituation auf der Insel. Oder verschlechtern sie sie womöglich, bewirken sie Druck auf die, die hier schon jetzt leben, bedrohen sie die sozialen Strukturen und Naturräume, die den besonderen Charakter der Elbinsel ausmachen?

Die IBA, da sollte man sich keine Illusionen machen, zielt ja genau auf eine Aufwertung und Verwertung der aus Sicht „der Stadt“ in mancher Hinsicht brach liegenden Elbinsel. Und auf die internationale Darstellung der Schaffenskraft unserer Baubürokratie und -wirtschaft. Da ist ein Verdrängungsprozess unvermeidlich. Er muss thematisiert und dokumentiert werden.

Ich schlage dazu eine genaue und umfassende Bestandsaufnahme und Beobachtung des derzeitigen Mietniveaus, der gewerblichen Strukturen, der Naturwerte, der Verkehrs-Situation etc. vor. Damit ließe sich die „Aufwertung“ in ihren Auswirkungen kontinuierlich dokumentieren - und wo nötig gegensteuern.

Weitere Anmerkungen und Positionen zur IBA und der Stadtentwicklung in Wilhelmsburg können Sie meinen Antworten an Herrn Utte (7.2.), Frau Lang (6.2.) , Herrn Enziger (26.1.) und Herrn Nebelbauer (21.1.) entnehmen.

Aus dem Endspurt des Wahlkampfs grüßt

Ingo Böttcher