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Frage von rainer u. •

Frage an Ingo Böttcher von rainer u. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Böttcher,

die Planungen für die Hafenquerspange (HQS) scheinen derzeit überarbeitet zu werden.

Befürworten Sie den Bau der HQS? Falls ja, in welcher Form?

Falls nein: Für welche Lösung der Hafenverkehrsproblematik setzen Sie sich ein?

Mit freundlichen Grüßen

R. Utte

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Sehr geehrter Herr Utte,

den Bau der Hafenquerspange lehne ich ab. Um die aktuelle Hafenverkehrsproblematik zu lösen, bieten sich eine Reihe von „kleinen“ – und preiswerten – Lösungen an, die alle mit intelligenter Verkehrsführung und zu tun haben. Optimierung der Verkehrslenkung, der Kreuzungsbauwerke an den Zufahrten zur Köhlbrandbrücke, der Ampelschaltungen sind ein erster Schritt. Die Entzerrung der Stoßzeiten durch flexiblere Abfertigungen, die Rücknahme der Zollgrenzen und Verbesserung der Aufstellmöglichkeiten an Terminals und Kontrollpunkten ein zweiter. Eine gute Idee ist der Transport von Containern innerhalb des Hafens auf dem Wasserweg (so genannte Port Feeder Barge).

Mittelfristig, wenn man einmal die von HPA prognostizierten Zuwachsraten des Containerumschlags akzeptiert, wäre möglicherweise die als „Plan B“ bezeichnete Südtrasse interessant. Doch für eine Bewertung gibt es noch zu wenig Informationen und auch hier sind Konflikte programmiert. Es gibt auch Stimmen, die schlicht erklären, es gebe genug Straßen, die Umfahrung des Hafens auf den südlich von Hamburg vorhandenen Autobahnen sei auf absehbare Zeit möglich. Andere halten eine direkte „Umschichtung“ des Container-Aufkommens aus dem Hafen per Bahn auf eine große Station im Hinterland für die beste Lösung...

Stichwort Information: Es fehlt bei all der Containerzählerei immer noch eine vernünftige Verkehrsanalyse für den Hafenbereich. Die sollte möglichst bald gemacht und der Öffentlichkeit vorgelegt werden. (Denn in Wilhelmsburg gibt es viele Menschen, die sich tief in die Materie eingearbeitet haben, und die ein kluges Wörtchen mitreden könnten und sollten.) In jedem Fall: Die Hafenquerspange würde – auf Kosten der Lebensqualität im nördlichen Wilhelmsburg – die absolute Dominanz des „Verkehrsträgers Straße“ auf Dauer zementieren. Und damit intelligenten, flexiblen und wahrhaft modernen Lösungen auf absehbare Zeit im Weg stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Böttcher