Frage an Ingbert Liebing von Hans-Ulrich N. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Liebig,
ab Dezember entfallen weitere IC-Züge auf der Marschbahn, sie verkehren nicht mehr täglich. Einer der Gründe ist, dass die DB AG ihren Fernverkehr auf elektrisch betriebene Triebzüge wie den ICE umstellt, dieser kann aber nördlich von Itzehoe nicht fahren. Eine starke Auto-Lobby in NF fürchtet bei einer Elektrifizierung, dass die Kapazität des Sylt-Shuttles sind. Leider wird dadurch mittelfristig die gesamte Westküsten vom Bahn-Fernverkehr abgehängt. Schon jetzt lässt sich die DB Netz mit Investitionen Zeit (schadhafte Brücke Moorhusen, ESTW Heide).
Welche Anstrengungen werden nun unternommen, um die Strecke zu elektrifizieren und die Maßnahme in den BVWP aufzunehmen? Besteht da gegen die süddeutsche "Mafia" überhaupt eine Chance, eine Infrastrukturmaßnahme im Norden durchzusetzen? Immerhin stammt ja auch das Ing-Büro, welches die Maßnahmen bewertet, pikanterweise aus München.
Mit freundlichem Gruß
H.-U. Neumann
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Frage bei abgeordnetenwatch.de, die ich hiermit gerne beantworte. Ihre Befürchtung eines Zusammenhangs mit dem Autozug Sylt-Shuttle sehe ich nicht als berechtigt an. Die Bemühungen um die Elektrifizierung der Strecke ist sei vielen Jahren eine einheitliche Forderung der Westküste. Diese wird auch bei der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplanes Thema sein, dürfte aber nicht nur wegen des Interessengegensatzes Nord/Süd-Deutschland scheitern, sondern auch wegen anderer Prioritätensetzung im Norden. Die Verkehrsmengen auf dieser Strecke reichen außerdem für eine Elektrifizierung nicht aus; zusätzlich gibt es technische Probleme wegen der Doppelstockwagen des Sylt-Shuttle.
Mit freundlichen Grüßen
Ingbert Liebing, MdB
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