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Ingbert Liebing
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Frage von Heike P. •

Frage an Ingbert Liebing von Heike P. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Liebing,

Ihre Genossin Kristin Alheit hat es abgelehnt der Landarztquote für das Medizinstudium zuzustimmen. Mit der Quote könnten 10% der Studienplätze an Medizinstudenten vergeben werden, die sich verpflichten 10 Jahre lang in Gebieten mit Ärztemangel zu arbeiten.
Frau Alheit setzt auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Warum in aller Welt sollte deshalb ein Arzt auf dem Land tätig werden???
Er wird nach wie vor in die größeren Städte gehen und dort verbesserte Arbeitsbedingungen nutzen.

Ich muss in Nord-Nordfriesland 6 Monate! auf einen Facharzttermin im Umkreis von 50 km warten!

Wie stehen Sie dazu?

Vielen Dank für eine Antwort,

H. P..

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau P.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 07. April 2017 bezüglich meiner Einstellung gegenüber einer Landarztquote, die die medizinische Versorgung auf dem Land verbessern soll.

Wir als CDU wollen die medizinische Grundversorgung in den ländlichen Regionen auch für die Zukunft sichern. Eine Landarztquote kann hierzu wesentlich beitragen. Mit ihr würden 10 % der Studienplätzen denjenigen vorbehalten werden, die sich verpflichten, nach vollständig abgeschlossener Ausbildung für einen bestimmten Zeitraum von bis zu zehn Jahren in Gebieten zu praktizieren, in denen Ärztemangel herrscht. Sie würde uns in Nordfriesland sehr helfen.

Die Einführung einer Landarztquote ist auch verfassungsrechtlich möglich. Zu diesem Schluss kommt ein Fachgutachten, das das Bundesministerium für Gesundheit im Januar veröffentlicht hat. Diesen positiven Befund begrüße ich ausdrücklich. Deshalb ist die Landarztquote grundsätzlich ermöglicht worden. Es ist ärgerlich, dass diese Möglichkeit in Schleswig-Holstein nicht umgesetzt wird.

Der Landärztemangel ist auch in Schleswig-Holstein und insbesondere auch in Nordfriesland längst ein Problem und zwar nicht nur für die Bevölkerung. Die Praxisübergabe von Ärzten im Rentenalter ist Teil ihrer Altersvorsorge. Es wird immer problematischer für die Betroffenen, einen Nachfolger zu finden, denn die Nachwuchsmediziner zieht es eher in die Metropole als aufs Land.

Die SPD-Ministerin Alheit und die derzeitige SPD-geführte Landesregierung verschließen die Augen vor der Realität, wenn sie denken, dieses Problem ließe sich allein durch verbesserte Arbeitsbedingungen lösen. Damit lehnt Sozialministerin Alheit mal wieder genau das ab, was die Landesregierung selbst regeln könnte.

Die Einführung der Quote muss außerdem schnell geschehen, denn angesichts der langen Studiendauer wird es nach der Einführung immer noch zehn Jahre dauern, bis spürbare Verbesserungen bei der Landarztversorgung erkennbar werden.

Da Sie schreiben "Ihre Genossin Alheit" möchte ich abschließend klarstellen, dass Frau Alheit der SPD angehört, ich aber für die CDU für den Landtag kandidiere. Sie ist nicht meine Genossin. Ich arbeite dafür, dass sie abgelöst wird. Ihre Verweigerungshaltung gegen die Einführung der Landarztquote ist ein Argument mehr für den Regierungswechsel!

Mit freundlichen Grüßen
Ingbert Liebing, MdB