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Ingbert Liebing
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Frage von Johannes M. •

Frage an Ingbert Liebing von Johannes M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Liebing,

mich stört erheblich, daß durch Namensgebung immer noch die Erinnerung an Hindenburg hochgehalten wird.

Er hat zweifellos in der deutschen Politik eine herausragende Rolle gespielt, aber eine, deren man heute nicht mehr ehrend gedenken müßte. Ich erinnere an den Heerführer, der hundertausende junger Menschen in den Tod schickte, den Politiker, der die Geschicke der Weimarer Republik bis zu deren Ende begleitete und beeinflußte und schließlich gar einen Hitler ins Amt gerufen hat.

Ich wende mich an Sie, weil der Hindenburgdamm in Ihrem Wahlkreis ein leuchtendes Beispiel für den verfehlten Blick in die Vergangenheit darstellt.

Was halten Sie davon, sich für eine Umbenennung in Theodor-Heuß-Damm oder einen anderen Namen einer integren Persönlichkeit einzusetzen? Ich meine, die Zeit dafür ist schon längst reif.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Michalowsky,

vielen Dank für Ihre interessante Frage bezüglich des "Hindenburgdamms". Das Thema der Benennung des Damms wurde vor Ort viel diskutiert und es kam bisher zu keiner Initiative, den Namen des Damms zu ändern.

In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass der Damm zwar am 1. Juni 1927 im Beisein von Hindenburg eingeweiht wurde, es hierbei jedoch zu keiner offiziellen Benennung des Damms kam - erst recht nicht zu Lebzeiten Hindenburgs. Daher ist die Benennung "Hindenburgdamm" nur im Volksmund verankert.

Ich halte eine Umbenennung für ein aussichtsloses Unterfangen, da sich der Name schleichend über die Jahre hinweg eingebürgert hat und eine Umbenennung zur heutigen Zeit meines Erachtens keine Sinn machen würde.

Im Übrigen teile ich nicht die Auffassung, dass öffentliche Einrichtungen nicht nach Hindenburg benannt werden dürfen. Er ist ein Vertreter seiner Zeit, Teil der deutschen Geschichte, der sich - auch wenn man unterschiedliche politische Maßstäbe anlegen mag - rechtlich korrekt verhalten hat und sich keines Unrechts schuldig gemacht hat.

Mit freundlichen Grüßen

Ingbert Liebing, MdB