Frage an Ingbert Liebing von Ulrich E. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Liebing,
in Deutschland herrscht seit einiger Zeit ein Boom für neue Massentierhaltungen (www.bund.net/lab/reddot2/pdf/fleischfabriken.pdf). Dieser Boom geht auch am Kreis Nordfriesland nicht vorbei.
In Nordfriesland sind über 80% der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor, großenteils in der Tourismusbranche (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung - http://www.raumbeobachtung.de/). Ist nicht zu fürchten, dass mehr Arbeitsplätze in nicht-industriellen bäuerlichen Betrieben und in der Dienstleistungsbranche verloren gehen, gegenüber den wenigen neuen Arbeitsplätzen in der industriellen Massentierhaltung (maximal 10 Arbeitsplätze incl. Biogasanlage - Nordfriesland Tageblatt vom 20.02.2007)?
Das, was hier im Kreis Nordfriesland vor sich gehen soll hat Vorläufer. In Mecklenburg-Vorpommern wurden große Massentierhaltungen für Schweine errichtet nach den üblichen Verfahren: Insbesondere ist die Umweltverträglichkeitsprüfung zu nennen. Die theoretischen Emissionswerte aus dem Genehmigungsverfahren wurden tatsächlich ganz beachtlich überschritten. Dennoch schaffen weder Betreiber noch Behörden Abhilfe und nehmen die Drangsalierung der betroffenen Bürger billigend in Kauf. (Sendung des ZDF, FRONTAL 21, 13. März 2007, 21 Uhr).
Frage 3: Haben wir in Nordfriesland mit ähnlichen Drangsalierungen zu rechnen?
Ein Betreiber der in der Kritik stehenden industriellen Massentierhaltung ist der niederländische Staatsbürger Adrian Stratoff. Dieser ist in den Niederlanden rechtskräftig verurteilt und darf dort derartige Tierhaltungen nicht mehr betreiben. (FRONTAL 21 s.o.).
Frage 4: Das Engagement von Adrian Stratoff wird vom Landwirtschaftsminister des Landes jedoch noch ausdrücklich begrüßt. . (Interview in FRONTAL 21, s.o.). Wie ist das möglich?
Frage 5: Was tun Sie persönlich im Bundestag, um derartige Auswüchse der Agrarindustrie und der damit zusammenhängenden Subventionspraxis zu bekämpfen bzw zu verhindern?
Mit einem freundlichen Gruß
U. Enderle
Sehr geehrter Herr Enderle,
vielen Dank für Ihre Frage.
Bürgeranfragen insbesondere aus meinem Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen-Nord sowie die Beantwortung von Fragen zu meinen umweltpolitischen Fachgebieten nehme ich sehr ernst. Bitte schicken Sie mir Ihre Anfrage dazu an mein Berliner Büro oder per E-Mail (ingbert.liebing@bundestag.de ) unter Angabe Ihrer postalischen Adresse, damit ich Ihnen direkt antworten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ingbert Liebing, MdB