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Ingbert Liebing
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Frage von Wolfgang N. •

Frage an Ingbert Liebing von Wolfgang N. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Liebing,

Thema WKA und Infraschall. Untersuchung des Robert Koch-Instituts:
http://www.rki.de/cln_116/nn_197444/DE/Content/Institut/Kommissionen/UmweltKommission/Schall.html?__nnn=true
Zitat:
"Probleme mit tieffrequenten Schallimmissionen sind bekannt geworden im Zusammenhang mit ...Emissionen von Windkraftanlagen, die teilweise sehr nah an Wohnbereichen aufgestellt sind." Zitat BuGeBl ".., muss auch an die besonders sensitiven Personen gedacht werden. .. muss hinsichtlich der gesundheitlichen Bewertung auch der tieffrequente Hörschall beachtet werden...." ..besteht Handlungsbedarf, um die Belastungen des Privatbereichs genauer und differenzierter zu betrachten, insbesondere unter Berücksichtigung von Risikogruppen, wie z.B. Kinder und Jugendliche. .. „Lärmwirkung auf Schwangere“, ... Besonders kritisch müssen die Auswirkungen von Lärm auf den Schlaf von Schwangeren, Wöchnerinnen und Müttern in der postnatalen Phase gesehen werden/... niederfrequenter Vibration ... Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt erhöhen kann. Im privaten Bereich liegen keine Schutzempfehlungen für tieffrequenten Schall bzw. Infraschall vor." "Tieffrequenter Schall (2–200 Hz) ist in der Lage, sowohl bei normal hörenden wie bei schwerhörigen Menschen die Sprachwahrnehmung zu beeinträchtigen ..." Es muss insgesamt ein deutlicher Mangel an umweltmedizinisch orientierten wissenschaftlichen Studien zu tieffrequentem Schall konstatiert werden. Im Vergleich zum normalen Hörbereich liegen nur wenige gesicherte Erkenntnisse über Auftreten und Wirkung von tieffrequentem Schall vor. Die Kommission sieht einen großen Handlungs- und Forschungsbedarf .."
Zitat Ende.

Der Präsident Fraunhofer beklagt mir gegenüber die Ruhe in der Politik und den Behörden mit der das Thema in D angegeangen wird:
http://www.wolfgang-neumann-gmm.de/Windkraftanlagen---Autobahnen.html .
Warum handelt die Bundesregierung nicht und schädigt ggf. unsere Kinder und die Schwangeren?

m.f.G. W. Neumann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Neumann,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 2.5.2011, in der Sie aus der mir bekannten Untersuchung des Robert Koch-Instituts (RKI) zitieren und sich in diesem Zusammenhang nach dem Schutz von Schwangeren und Kindern erkundigen.

Die Studie des RKI kommt im Kapitel "Privatbereich" mit Blick auf Emissionen von Windkraftanlagen, die teilweise sehr nah an Wohngebieten aufgestellt wurden, zu dem Ergebnis, dass die in diesem Zusammenhang von Bundesländern, Verbänden der Windenergiebranche und Umweltschutzorganisationen durchgeführten Studien zusammenfassend ergeben, "dass die festgestellten Infraschallpegel von Windkraftanlagen unterhalb der normalen Wahrnehmungsschwelle liegen". Von einer Schädigung, wie Sie sie beschreiben, gibt es demnach aus meiner Sicht keine wissenschaftliche Grundlage.

Zwar weist das RKI auch darauf hin, dass auch "an die besonders sensitiven Personen gedacht werden" müsse. Dieser Einschätzungen mit Blick auf individuelle und nominale Wahrnehmung von Emissionen aus Windkraftanlagen kann ich folgen, allerdings kann ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen in meinem Wahlkreis bislang nicht von massiver Beeinträchtigungen dieser Form berichten. Immerhin stehen hier über 1.000 Windkraftanlagen - bei hoher Akzeptanz in der Bevölkerung auch für neue zusätzliche Windparks.

In meinem Wahlkreis Nordfriesland und Dithmarschen-Nord ist bei vielen Menschen bekannt, dass ich mich in meiner Arbeit im Deutschen Bundestag engagiert für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetze. Dieses Engagement werden ich engagiert fortsetzen - bestärkt durch die aktuelle energiepolitische Diskussion und die dramatischen Ereignisse im japanischen Fukushima.

Mit freundlichen Grüßen

Ingbert Liebing, MdB