Inga Nitz
DIE LINKE
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Frage von Sebastian B. •

Frage an Inga Nitz von Sebastian B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Nitz,

eine Frage, die ich allen Kandidaten meines Wahlkreises gern stellen möchte:
Welche Form eines modernen Schulsystems halten Sie für die Beste? Sind Sie ein Anhänger der Einheitschule, fordern Sie eine grundlegende Reform des mehrgliedrigen Schulsystems und halten Sie das derzeitige System prinzipiell für funktional?

Gibt es sonst bildungspolitische Positionen, die Sie für wichtig erachten?

Danke im Voraus, Sebastian Boecker

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Boecker,
ich bedanke mich für Ihre Frage und das Interesse an linken Alternativen in der Bildungspolitik.
Bildung ist für DIE LINKE eine der zentralen Voraussetzungen für Selbstbestimmung und individuelle Gestaltung des Lebens sowie für ein verantwortungsvolles, solidarisches Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft. Bildung eröffnet Wege für die persönliche Entwicklung eines Menschen und für berufliche Perspektiven. Deshalb muss Bildung allen Menschen frei und in gleichem Maße zugänglich gemacht werden.
Grundsätzlich möchte ich ein gerechtes Bildungssystem haben, in dem nicht der Geldbeutel der Eltern über den Bildungsweg der Kinder entscheidet. Studiengebühren und hohe Kosten für die Kinderbetreuung verschärfen die sozialen Unterschiede im Bildungssystem. Schulen und Hochschulen fehlt es am Nötigsten: Lehrkräftemangel, große Klassen, überfüllte Hörsäle und marode Gebäude sind leider keine Seltenheit. Statt 7 Prozent, wie international empfohlen, fließen in Deutschland gerade einmal 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in das öffentliche Bildungswesen.
DIE LINKE steht für das längere gemeinsame Lernen in einer Schule für alle. Schülerinnen und Schüler sollen demnach länger gemeinsam in Gemeinschaftsschulen bis zur zehnten Klasse lernen, statt schon nach der vierten oder sechsten Klasse in verschiedene Schulformen „aussortiert“ zu werden. Zweisprachige Kinder sollen in beiden Sprachen gefördert werden. In der Umsetzung bedeuten diese Forderungen: kleinere Klassen, Ganztagsschulen und mehr Personal, damit Fähigkeiten und Talente individuell gefördert werden können. Darüber hinaus fordert DIE LINKE:
- das Recht auf Bildung im Grundgesetz zu verankern
- ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen
- Chancengleichheit für Migrantinnen und Migranten sichern und Ausgrenzung beenden
- nationalen Bildungspakt auflegen, bei dem öffentliche Bildungsausgaben mindestens 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen
- Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung in der Kita
- Abschaffung von Kita- und Studiengebühren

Mit freundlichen Grüßen.
Inga Nitz