Frage an Ilse Aigner von Cornel van B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Aigner,

eine aktuelle Studie aus England belegt, dass Insektizide mit dem Wirkstoff Imidacloprid negative Folgen für Hummeln haben. Betroffene Staaten erzeugten 83% weniger Königinnen als unbeeinflusste Staaten. Dies ist besonders dramatisch, da bei Hummeln zum Winter hin alle Tiere absterben und nur die Königinnen überwintern. Fehlen diese, kann kein neuer Staat entstehen [1].

Derartige Insektizide sind aber in Deutschland zugelassen, auch wenn sie als bienengefährlich (B1) eingestuft werden. Die Verordnung schreibt dann vor, dass sie nicht auf blühende Pflanzen gespritzt werden, was aber bei diesem Wirkstoff ohnehin überflüssig ist, da er mit dem Pflanzensaft von den Wurzeln ausgehend in der ganzen Pflanze verteilt wird. Dadurch gelangt er auch dann in den Blütenstaub, wenn die Pflanzen nicht während der Blütezeit behandelt wurden.

Meine Fragen:
1. Offensichtlich schädigt der Wirkstoff Imidacloprid sehr stark Hummeln, selbst wenn der Landwirt sich an die Vorgaben hält. Das Zulassungsverfahren für Imidacloprid deckte diese tödliche Gefahr aber nicht auf. Weshalb wird das Zulassungsverfahren für Insektizide nicht reformiert und in diesem Punkt strenger? (Falls Sie so etwas planen: Bis wann wird es so weit sein?)
2. Weshalb wird Imidacloprid nicht verboten oder wenigstens seine Zulassung bis zur Überprüfung der Studie ausgesetzt?

Mit freundlichem Gruß,
v. Bebber

[1] Angaben zur Studie unter http://aktion-hummelschutz.de/neonicotinoide-neue-studie-sorgt-fur-aufregung/