Frage an Ilse Aigner von Sven K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Aigner,
ich freue mich, dass ich mittlerweile auch im Supermarkt Bio-Produkte bekommen kann. Ich wundere mich nur über deren Herkunft. Zum Beispiel gibt es ägyptische Kartoffeln oder israelische Zucchini im Sommer. Auf meine Nachfrage antwortete mir der Marktleiter, deutsche Landwirte könnten nicht ausreichend liefern. Warum wird die deutsche Landwirtschaft nicht durch Anreize entsprechend gefördert, dass auch deutsche Bauern am Bio-Boom teilhaben können.
Gleichzeitig kann eine Menge CO2 eingespart werden, wenn heimische Bioprodukte statt der Massenware angebaut werden. Ich halte es für eine Benachteiligung von Bio-Landwirten gegenüber konventionellen Betrieben, wenn Biobauern in Jahren, in denen zur Bodenverbesserung Klee angebaut werden muss keine Prämien für diese Flächen bekommen. Auch ist es m. E. eine Benachteiligung, wenn die vielfältigen Dienste von Bio-Landwirten an der Natur nicht honoriert werden (Biobauern verseuchen nicht das Grundwasser mit Nitraten und Pestiziden, sie fördern die Artenvielfalt, zu deren Erhalt sich die Bundesregierung und die EU verpflichtet haben. Sie ersparen somit der Bundesrepublik hohe Folgekosten einer nicht nachhaltigen Landwirtschaft). Beabsichtigen Sie, Bioprodukte gegenüber der heutigen Situation verstärkt zu fördern? Wenn ja, wie ganz konkret?
Ich habe vernommen, dass Sie den dringend nötigen Schutz des Roten Thun blockieren, weil der Umweltminister seinen Schutz nicht durch ein Handelsverbot herbeiführen darf, sondern dies Aufgabe der Fischereiminister sei. Gleichzeitig sorgen Sie als Ministerin jedoch nicht für dessen Schutz. Das verstehe ich nicht und bitte um Erklärung.
Weiterhin bitte ich Sie, mir und allen anderen Lesern zu erklären, was Sie konkret(!!!) gegen Überfischung und den hunderttausendfachen Beifangtod von Walen und anderen Meeressäugetieren, Haien, Seevögeln und Schildkröten unternehmen wollen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dipl. Biol. Sven Koschinski