Frage an Ilse Aigner von Rainer W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Aigner,
vor kurzem haben Sie in einer Antwort geschrieben, daß Sie einen fundamentalen qualitativen Unterschied zwischen dem Klonen von Tieren und der Manipulation von Genen bei Pflanzen sehen.
Da für mich die Genmanipulation sowie das Klonen das jeweilige Lebewesen zwingt die Änderung in seinem Schöpfungsmaterial hinzunehmen ohne eine Chance dies abzulehnen wie bei der traditionellen Züchtung von Pflanzen und von domestizierten (Nutz-)Tieren, verstehe ich nicht wie man hier einen Unterschied erkennen kann. Können Sie mir bitte Ihre Argumentation hierzu näher zu erklären.
Vielen Dank im Voraus,
Rainer Weinmann
Sehr geehrter Herr Weinmann,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wie ich Ihnen in meiner ersten Antwort dargelegt habe, greifen Menschen bereits sehr lange durch Züchtung von Kulturpflanzen und durch Domestizierung von Tieren in die Schöpfung ein. Insofern halte ich Eingriffe in die Natur nicht prinzipiell für falsch. Ich verstehe den gentechnischen Eingriff in das Erbgut von Pflanzen als einen weiteren Schritt in dieser Entwicklung. Dabei gilt es aber, genau darauf zu achten, ob und welche Auswirkungen dies auf Mensch und Natur hat. Treten schädigende Wirkungen auf, dann halte ich Verbote für gerechtfertigt.
In das Erbgut von Tieren auf eine so massive Weise wie durch das Klonen einzugreifen, stellt in meinen Augen ein neue Qualität des Eingriffs in die Schöpfung dar. Denn mit dem Klonen von Tieren erreichen wir eine Stufe, von wo aus es nicht mehr weit ist zu ähnlichen Eingriffen beim Menschen. Um dem vorzubeugen, brauchen wir eine prinzipielle Grenzziehung für den Eingriff in die Natur. Diese Grenze beginnt für mich bei Klonversuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Ilse Aigner MdB