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Ilse Aigner
CSU
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Frage von Werner L. •

Frage an Ilse Aigner von Werner L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Aigner,

die europäischen Gewässer sind von Überfischung bedroht. Gleichzeitig werden als "Beifang" aus dem Meer geholte Fische wie Müll weggeworfen.

Was sind Ihre Vorschläge und Aktivitäten, um die - auch naturverachtende - Verschwendung von Fisch zu beenden?

Welchen Beitrag leisten Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zur Erhaltung der Fischbestände?

Mit freundlichen Grüßen

W. Lauckner

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Lauckner,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Tatsache schrumpfender Fischbestände in den Meeren ist neben klimatischen Veränderungen vor allem Resultat von Meeresverschmutzung und Überfischung. Dabei wirkt nach der Biomasseentnahme der Zielfischart vor allem auch die Anwendung von Grundschleppnetzen negativ auf die Bestände. Wir müssen in Anbetracht dessen auf Nachhaltigkeit und ökosystemversträgliche Nutzung der Fischbestände setzen. Die damit verbundenen Maßnahmen zum verstärkten Schutz der gefährdeten marinen Biodiversität können jedoch nicht im nationalen Alleingang eingeleitet werden, sondern verlangen europaweites und internationales Handeln. Auf europäischer Ebene wird bereits versucht, den Nachhaltigkeitsgrundsatz mit Fangquoten in der gemeinsamen Fischereipolitik umzusetzen. Darüber hinaus halte ich Fischereiabkommen der EU mit Drittstaaten für wichtig, wobei hierbei die Aspekte der Biodiversität schwerpunktmäßig einfließen müssen. Ferner wird angestrebt, weitere Meeresschutzgebiete sowohl in der ausschließlichen Wirtschaftszone von Anrainerstaaten als auch auf der Hohen See einzurichten. Damit sollen der Schutz besonders geschützter Arten und Lebensraumtypen gewährleistet, sowie den Meereslebewesen Freiräume für eine ungestörte Entwicklung gegeben werden. Gleichzeitig können Schutzgebiete der Erholung kommerziell genutzter Fischbestände dienen, wenn z.B. wichtige Laichgebiete oder Gebiete mit hohem Jungfischaufkommen geschützt werden.

Des Weiteren brauchen wir auf EU-Ebene eine konsequente Kontrolle der Fangmengen, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen festgelegt wurde, die Weiterentwicklung umweltverträglicher Fangtechniken zum Schutz nicht kommerziell genutzter Arten (Thematik: Beifang), Verbesserung und konsequentere Umsetzung von mehrjährigen Wiederaufbauplänen für Fischbestände und mehrjährigen Bewirtschaftungspläne für Fischbestände, bei denen eine Bestandsgefährdung bei derzeitiger Bewirtschaftung zu erwarten ist, die Entwicklung von Mehrartenbewirtschaftungsmodellen, den Erlass und die Umsetzung weiterer technischer Erhaltungsmaßnahmen, insbesondere zur Gestaltung der Fanggeräte und zur Art der Fischerei sowie zur Ausweisung von Schutzzonen und zur Festlegung von Schonzeiten im Sinne einer nachhaltigen und umweltschonenden Fischerei.

Mit freundlichen Grüßen
Ilse Aigner MdB

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