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Hüseyin Aydin
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Frage von Bernd B. •

Frage an Hüseyin Aydin von Bernd B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Aydin,
am 27.07. 2008 durfte ich folgende Meldung aus der Presse entnehmen (http://www.katholisches.info/?p=1556). Im Bericht wurde uns vermittelt, dass am vergangenen Sonntag 30 Menschen im Iran zum Tode gesteinigt werden sollten. Iran war gnädig und so wurden die Verurteilten „nur“ öffentlich gehängt. Der Belustigung der Bevölkerung tat das nur einen geringfügigen Abbruch.
Am 5. August, also keine zwei Wochen später, findet allerdings auch schon der „islamische Menschenrechtstag“ statt.
Welcher dieser beiden Tage werden Sie als Erfolg feiern, bzw. am welchen dieser Tage trauern Sie?
Für den Fall, dass Sie noch nicht wissen was eine Steinigung ist, möchte ich Sie auf die Seite von Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Steinigung) verweisen. Hier noch ein Zeugenbericht einer Steinigung (http://www.igfm.de/?id=477) Wussten Sie, dass Homosexuelle in islamischen Ländern, insbesondere im Iran zum Tode durch den Strang verurteilt werden?

Herr Aydin, erklären Sie mir doch bitte, was die Linke gegen solche Staaten zu unternehmen gedenkt. Schön wäre es auch zu erfahren, warum wir uns immer mehr Menschen aus diesem Kulturkreis ins Land holen. Warum wird der Islam so stark in Europa gefördert?

Ich bedanke mich für Ihre ausführliche Antwort

Bernd Brause

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Brause,

DIE LINKE. und auch ich persönlich haben schon immer die Todesstrafe in jeglicher Form und auch in jeglichem Land aufs Schärfste verurteilt. Dies gilt für den Iran ebenso wie für die USA oder China. Menschenrechtsverletzungen von homosexuellen Menschen, Diskriminierung von Frauen und indigenen Minderheiten und auch Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit prangert DIE LINKE. an, nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland.

DIE LINKE setzt sich im Iran vor allem für demokratische Parlamentswahlen ein, für ein Recht auf freie, gleiche und geheime Wahlen haben. Sanktionen und Kriegsdrohungen sind dagegen in meinen Augen keine geeigneten Mittel, um lang anhaltende Friedens- und Demokratisierungsprozesse zu fördern.

Die Menschenrechtsverletzungen im Iran sind vor allem gegenüber Frauen, Homosexuellen und politischer Opposition massiv und nicht duldbar. Die Bedrohung durch Todesstrafe ist einer der eindeutigsten Asylgründe, für die wir eintreten, ebenso wie die Flucht vor Krieg oder den Tod durch Verhungern. Die Religionsfreiheit in Deutschland schützt ausländische Mitbürgerinnen und -bürger jedoch leider auch hier nicht vor Diskriminierung und verbalen bis körperlichen Attacken. Daher werden wir für diese moralischen Grundwerte weiterhin eintreten - weltweit.

Mit freundlichen Grüssen

Hüseyin Aydin