Portrait von Hüseyin Aydin
Hüseyin Aydin
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hüseyin Aydin zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von René S. •

Frage an Hüseyin Aydin von René S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Aydin,

mit Schrecken muss ich heute (Mi., 28.11.07) in der Frankfurter Rundschau lesen, wie anscheinend das Kinderhilfswerk UNICEF-Deutschland über Jahre horende Summen an dubiose Honorarkräfte gezahlt hat. Die FR spricht von 300.000 Euro an einen Berater, rund 1 Mio. Euro für den Umbau der UNICEF-Büros in Köln etc..

Frau Heide Simonis, ehrenamtliche UNICEF-Deutschland-Vorsitzende, gibt sich erschüttert und hat von nichts gewusst.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie zu diesem Sachverhalt Ihr Meinung auf dieser Platform äußern würden.

Vielen Dank dafür im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
René Schultens

Portrait von Hüseyin Aydin
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schultens,

der UNICEF-Beraterskandal hat uns alle sehr geschockt. Er hat verdeutlicht, dass überall dort Korruption und Vetternwirtschaft lauern, wo große Summen im Spiel sind. Der Bereich der Entwicklungspolitik macht da leider keine Ausnahme. Deshalb legt DIE LINKE sehr viel Wert darauf, dass transparente Vergabeverfahren, Beteiligung durch Parlamente und Zivilgesellschaft sowie unabhängige Evaluierungen zum Standard gehören müssen. Diesbezüglich gibt es etwa beim milliardenschweren Europäischen Entwicklungsfonds noch erheblichen Nachholbedarf, um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Skandal bei UNICEF darf aber nicht über die bedeutsame Arbeit hinwegtäuschen, die das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen geleistet hat und noch immer leistet, UNICEF Deutschland musste in Folge des Skandals im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit Rechenschaft ablegen. Im April hat die Mitgliederversammlung des deutschen Komitees für UNICEF unter der engagierten Mitwirkung der parlamentarischen Kommissionsmitglieder schließlich einen Neuanfang ermöglicht und einen anderen Vorstand eingesetzt.

Die Vertreter der LINKEN haben dabei deutlich gemacht, dass wir einen unmittelbaren und umfassenden Reformbedarf im Bereich der Satzung und der Provisionsregelungen sehen. Wir erwarten vom neuen Vorstand, dass er dies nun schnell anpackt und sind optimistisch, dass er dem auch entsprechen wird. So kann das Vertrauen in der Bevölkerung zurück gewonnen werden.