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Hubert Rothfeld
ÖDP
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Frage von Marta W. •

Frage an Hubert Rothfeld von Marta W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Rothfeld,

1. wie stehen Sie als nicht unmittelbar Betroffener zu Stuttgart 21?. Wie kam Ihre Meinung zustande? Durch Medien?, Aufenthalt vor Ort?, in Gesprächsrunden?

Portrait von Hubert Rothfeld
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Walser,

ich sehe mich schon als einen unmittelbar von dem Projekt Stuttgart 21 betroffenen Bürger. Als Mitglied einer ökologischen Partei bin ich regelmäßiger Bahnfahrer und daher sehr an einem gut funktionierenden Bahnnetz interessiert. Da ich auf der Schwäbischen Alb wohne, befürchte ich, dass jetzt große Geldsummen (über 2 Milliarden Euro ist der Anteil des Landes Baden-Württemberg) in das Projekt Stuttgart 21 gesteckt werden und ein Ausbau der Verkehrsanbindungen auf dem Land dadurch erst viele Jahre später verwirklicht werden kann. Ein Ausbau der Bahnstrecke Tübingen-Balingen-Auldendorf, sowie eine Verwirklichung des Stadtbahnprojektes Reutlingen-Tübingen, mit direktem Anschluss auf die Schwäbische Alb und nach Sigmaringen, brächten für die Menschen im Kreis Sigmaringen deutlich kürzere Fahrtzeiten. Die bisherige Fahrtdauer von ca. 2 Stunden von Sigmaringen oder Gammertingen nach Stuttgart ist sicher deutlich zu verkürzen (30 – 45 Minuten weniger), dagegen bringt Stuttgart 21 für diese Strecke nur wenige Minuten Zeitersparnis. Zudem ist zu befürchten, dass auch sinnvolle Sicherheitsstandards wegen Stuttgart 21 in unserer Region auf der Strecke bleiben. In erster Linie denke ich hier an eine durchgehende Ausstattung der Regionalstrecken mit Notbremssystemen, um bei einem Überfahren von Haltesignalen durch einen Zug ein großes Unglück, wie es vor wenigen Wochen in Hordorf in Sachsen-Anhalt geschehen ist, zu vermeiden.

Beeindruckt und gestärkt in meiner Meinung bin ich durch Begegnungen mit Menschen, die sich seit dem Frühjahr 2010 an den jeden Montag stattfindenden Mahnwachen oder Demonstrationen gegen Stuttgart 21 beteiligt haben. Wenn eine so große Anzahl an Menschen mit soviel Nachdruck und Beharrlichkeit immer wieder auf die Straße geht, um sich gegen dieses Projekt zu wehren, dann scheint mir ein berechtigtes Interesse dahinter zu stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Hubert Rothfeld