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Hubert Rothfeld
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Frage von Erich K. •

Frage an Hubert Rothfeld von Erich K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Rothfeld,

offenbar scheint es in der Politik eine neue Modewelle zu geben, gegen das Christentum anzugehen. In der SPD haben sich jetzt einige Genossen zusammengefunden, den Laizismus in der SPD zu vertreten und langfristig einen offiziellen Arbeitskreis zu gründen.
Inzwischen existiert eine offizielle Webpräsenz: www.spd-laizisten.de
Auch bei den GRÜNEN wird bald ein pro-laizistischer Arbeitskreis ins Leben gerufen.
Quelle: www.laizisten.de
Wie ist Ihre Meinung hierzu und wie sieht das Programm der ÖDP hierzu aus?

Mit freundlichen Grüßen

Erich Koch

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Koch,

ich würde die von Ihnen aufgezeigten Bestrebungen in der SPD und bei den Grünen nicht unbedingt gegen das Christentum gerichtet sehen, sondern als ein Bestreben von nicht religiösen Menschen, ihren Einfluss in ihren Parteien zu stärken. Das halte ich für legitim, auch wenn es bedauerlicherweise den Einfluss des Christentums mindert.

Das derzeitige in Deutschland praktizierte System der Trennung von Staat und Religion, aber auch die Aufgabenteilung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften, bewerte ich im Großen und Ganzen als sehr positiv. In der ödp ist es so, dass sich viele Christen dort engagieren und der ödp ein christliches Gepräge geben. Sie führt nicht den Titel "christliche" Partei, denn sie will nicht eine Partei ausschließlich für Christen sein. Es engagieren sich in der ödp Christen und Nichtchristen Die ödp ist offen für alle Menschen, die unser ökologisches Anliegen teilen.. Die ödp orientiert sich an ethischen Werten, die u.a. in der Torah, der Bibel und dem Koran festgehalten sind.

Die ödp setzt sich ein für eine Politik, die vom christlich humanistischen Menschenbild geprägt ist, die Rechte des Einzelnen, insbesondere das Recht auf ein Leben in menschenwürdigen Bedingungen und das Recht auf freie Religionsausübung achtet und schützt. Wir legen dort Einspruch ein, wo diese Rechte missachtet werden, wo Menschen die lebensnotwendige positive Perspektive geraubt wird.. Zum Schluß möchte ich noch auf das Projekt Weltethos hinweisen. Das Projekt Weltethos ist ein Versuch, die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen zu beschreiben und ein knappes Regelwerk aus den Grundforderungen aufzustellen, welche von allen akzeptiert werden. Der Initiator des Projekts ist der katholische Theologe Hans Küng.

Die Grundüberzeugungen des Projektes Weltethos sind:
* kein Zusammenleben auf unserem Globus ohne ein globales Ethos,
* kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen,
* kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den
Religionen,
* kein Dialog zwischen den Religionen und Kulturen ohne
Grundlagenforschung,
* kein globales Ethos ohne Bewusstseinswandel von Religiösen und
Nicht-Religiösen.

„Diese eine Welt braucht ein Ethos; diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheitsideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“ (Hans Küng)

Mit freundlichen Grüßen
Hubert Rothfeld