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Hubert Rothfeld
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Frage von Thomas C. •

Frage an Hubert Rothfeld von Thomas C. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Rothfeld,

ich bin Soldat und deswegen an Ihrer Meinung / der Meinung der ÖDP zum Afghanistaneinsatz interessiert. Unterstützen Sie zügige Abzugsperspektiven, ist der Einsatz in seiner jetzigen Form sinnvoll und gerechtfertigt? Wie steht Ihre Partei generell zu Auslandsmissionen der Bundeswehr?

Die Positionen der anderen Parteien sind mir dazu weitestgehend bekannt, aber was sagt die ÖDP dazu?

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Cramer

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Cramer,

vielen Dank für ihre anregenden Fragen!

Zur Frage zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr:
Ehrlich gesagt, in der Frage des Afghanistan-Einsatzes bin ich schon hin- und hergerissen. Ich habe großen Respekt davor, mit welcher Überzeugung viele Menschen vom Sinn dieses Einsatzes reden. - Und ich spüre so manche Zweifel und Bedenken in mir, wenn ich daran denke, die Bundeswehr würde abziehen und es entstünde dort eine offene Situation mit unbekanntem Ausgang. Doch wenn ich sehe unter welch fragwürdigen Umständen dieser Einsatz begonnen hat und mit welch schlimmen Mitteln er geführt wird, Kampfjets, Hubschrauber und besonders Drohnen werden als Teufelswerk von den Einheimischen angesehen, dann fehlt mir zusehends der Glaube an die Sinnhaftigkeit. Wenn man zusätzliczh betrachtet, welche Kosten der Krieg verschlingt und was man mit diesem Geld bei einem zivilen Aufbau bewirken könnte, dann bin ich der Meinung: Die Bundeswehr sollte sofort abziehen. Zudem baut sie auf Personen und Strukturen, die von vielen Menschen als äußerst fragwürdig angesehen werden. Die derzeitige Regierung steht stark im Verdacht korrupt zu sein und hat nur einen geringen Rückhalt bei der eigenen Bevölkerung. Hilfreich erscheint mir eher eine enge Vernetzung mit Menschen in den einzelnen Regionen, Patenschaften von Städten in Deutschland zu Städten in Afghanistan, ... . Zudem kann man in Anbetracht der derzeitigen Aufbruchstimmung in der Welt die Hoffnung hegen, dass ein Volk sich abwendet von möglichen Despoten und das Handeln selbst in die Hand nimmt.

Nachfolgend habe verweise ich auf 2 Artikel von Franz Alt und Rupert Neudeck.

Es gibt eine Alternative zum Krieg - Appell an Abgeordnete: Sagen Sie
Nein! (Franz Alt)
http://www.sonnenseite.com/Politik,Es+gibt+eine+Alternative+zum+Krieg+-+Appell+an+Abgeordnete-+Sagen+Sie+Nein!,95,a18042.html

Was bedeutet für uns Deutsche Afghanistan? (Rupert Neudeck)
http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Was+bedeutet+fuer+uns+Deutsche+Afghanistan,6,a17974.html

Zur 2. Frage nach Auslandseinsätzen der Bundeswehr (Kampf- oder humanitäre
Mission):

Ich verweise auf die Punkte 10 und 11 unseres Grundsazprogrammes, wo es u.a. heißt:

"Die ÖDP tritt in ihrem Grundsatz für eine friedliche Konfliktlösung, Konfliktvorbeugung und als letztes Mittel die Herstellung des Friedens mit einem möglichst geringen militärischen Aufwand im Rahmen der UN ein."

Wir fordern gleichzeitig eine aktive Friedenspolitik und Gerechtigkeitspolitik.

"Die Menschheit kann nur gemeinsam überleben oder untergehen. Diese Erkenntnis erfordert ein anderes Herangehen an die internationalen Aufgaben. Die Weltgesellschaft muss sich eine Ordnung geben, durch die der Weltfrieden dauerhaft gesichert, wirtschaftliche Macht politisch kontrolliert, Rohstoffe, Technik und Wissen gerecht verteilt und unsere natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig geschützt werden können. Die Vereinten Nationen können uns diesem Ziel näher bringen. Daher muss ihre Bedeutung wachsen. Sie müssen zu einem Instrument gewaltfreier Weltinnenpolitik werden. Wir wollen sie politisch und finanziell stärken".

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Rothfeld