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Frage von Gerd M. •

Frage an Holger Ortel von Gerd M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Ortel

Meine Frau leidet seit längerer Zeit an dem "restless legs" Syndrom. Eine ganze Zeit lang bekam sie das Medikament Sifrol verschrieben. Jetzt bekommt sie als Ersatzmedikament Pramipexol, was von den Wirkstoffen her gleich sein soll. Das stimmt aber nicht!!! Von dem Ministerium für Gesundheit in Berlin erfuhr ich dann bei einem Telefonat, das die Wirkstoffe trotzdem unterschiedlich sind. Um die Wirkstoffe halbwegs auszugleichen, muss meine Frau 2 weitere Tabletten einnehmen. Ihr Tagesbedarf an Medikamenten beträgt zur Zeit 36 Tabletten, da sie auch an anderen Krankheiten leidet. Meine Frage wäre: Wie kann es sein, das der behandelnde Neurologe zu meiner Frau sagt, wenn sie das Medikament unbedingt haben möchten, dann müssen sie ca. 300.- € zuzahlen. Ich bekam eine zweifelhafte Aussage, ihre Frau ist halt ein sehr schwerer Fall, und mit dieser Aussage verschwand er dann in sein Sprechzimmer. Wir hoffen, das Sie sich der Sache annehmen, oder an eine entsprechende Stelle weiterleiten, damit wir einmal eine vernünftige Antwort erhalten.

Mit freundlichen Grüssen
G + G Meyer

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Meyer,

Ihre Anfrage vom 25. Februar habe ich erhalten und nehme Sie zum Anlass, zunächst einmal Ihrer Frau auf diesem Weg gute Besserung zu wünschen. Ich kann verstehen, dass es Sie und Ihre Frau verunsichert, wenn viele Medikamente verschrieben werden, die sich dann möglicherweise in der Wirkung gegenseitig aufheben oder untereinander nicht vertragen.
Leider bin ich jedoch kein Mediziner und auch nicht befugt, Ihnen hier medizinische Ratschläge zu geben. Doch was Sie über den behandelnden Neurologen berichten, erweckt den Eindruck, als ginge er nicht sehr verantwortungsbewusst mit den Beschwerden Ihrer Frau um. Ein guter Arzt sollte sich nicht nur Zeit zur Diagnose nehmen, sondern auch über die Wirkung der Medikamente, die Gründe für den Medikamentenwechsel und eventuell nötige Zuzahlungen verständlich aufklären. Sie und Ihre Frau haben ein Recht darauf zu erfahren, weshalb er das vorherige Medikament nicht mehr verschreiben kann. Eine Bemerkung, wie die von Ihnen berichtete über die Frau als schwierigen Fall ist da nicht hilfreich.
Ich schlage Ihnen vor, sich einmal an die Unabhängige Patientenberatung zu wenden, die Ihnen sicherlich nähere Informationen zu den Wirkstoffen der Medikamente geben kann, oder Ihnen jemanden empfiehlt, von dem Sie eine Zweitmeinung zum Gesundheitszustand Ihrer Frau einholen können.
Die Patientenberatung ist leider nicht in Delmenhorst, dafür aber in Bremen gleich an zwei Stellen erreichbar: nämlich in der Braunschweiger Straße 53B, Tel: 0421 6991861 und ebenfalls in der Richard-Wagner-Straße 1A, 0421 3477374 .
Außerdem gibt es ein bundesweites Beratungstelefon, das Sie kostenlos nutzen können und innerhalb der Patientenberatung auch eine Arzneimittelberatung. Die Patientenberatung hat die Nummer 0800 0 11 77 22 . Ich bin sicher, da wird man Ihnen alle Fragen zu den Wirkstoffen und den Medikamenten mit Zuzahlungsmodalitäten erläutern.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Ortel, MdB