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Frage von Fred B. •

Frage an Holger Haibach von Fred B. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Haibach,
wie beurteilen Sie eine mögliche Verlängerung der Laufzeit des Atomkraftwerkes Biblis, die ja laut der Spitzenkandidatin ihrer Partei bei einem möglichen Wahlsieg vorgesehen ist, hinsichtlich der allgemeinen Bedenken für die Sicherheit der Bürger, die von diesem ausgehen? Finden Sie es richtig, den Energiebetreibern selbst zu überlassen, wann sie ihre Kernkraftwerke abschalten, wie Frau Merkel es bei einem möglichen Wahlsieg vorhat und wie beurteilen Sie selbst die Sicherheitsbedenken, die von Kernkraftwerken ausgehen gerade auch im Hinblick auf die wohl niemals zu lösende Frage eine Endlagerung? Ist es angemessen, für die Vorzüge der Kernkraft heute den folgenden Generationen für Jahrtausende strahlenden Atommüll zu hinterlassen, der ein massives Gefahrenpotenzial birgt?
Für die Beantwortung der Fragen bedanke ich mich schon jetzt recht herzlich.
Fred Binsenschneider

Portrait von Holger Haibach
Antwort von
CDU

Frage:

Wie beurteilen Sie eine mögliche Verlängerung der Laufzeit des
Atomkraftwerkes Biblis, die ja laut der Spitzenkandidatin ihrer Partei
bei einem möglichen Wahlsieg vorgesehen ist, hinsichtlich der
allgemeinen Bedenken für die Sicherheit der Bürger, die von diesem
ausgehen?

Holger Haibach:
"Wir brauchen die Kernkraft auch in Deutschland. Der Ausstieg aus der
Kernkraft ist umweltpolitisch, technologisch und finanzpolitisch
verheerend. Die CDU spricht sich dafür aus, die Betriebsdauer der in
Deutschland arbeitenden Kernkraftwerke zu verlängern, sofern der
technologische Sicherheitsstandard eines Kraftwerkes dies erlaubt. Die
dadurch erzielte höhere Rendite der Betreiber soll teilweise in Form von
sinkenden Strompreisen an die Verbraucher weiter gereicht werden."

Frage:

Finden Sie es richtig, den Energiebetreibern selbst zu überlassen, wann
sie ihre Kernkraftwerke abschalten, wie Frau Merkel es bei einem
möglichen Wahlsieg vorhat und wie beurteilen Sie selbst die
Sicherheitsbedenken, die von Kernkraftwerken ausgehen gerade auch im
Hinblick auf die wohl niemals zu lösende Frage eine Endlagerung?

Holger Haibach:
"Die relevanten Sicherheitsfragen sollen durch die Energieversorger in
enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden geklärt werden, so dass
auch das öffentliche Interesse angemessen gewahrt wird.
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle ist technisch machbar. Die
gemeinsamen Beschlüsse von Bund und allen Ländern aus den Jahren 1979,
1981 und 1990 sind die konsensuale Grundlage der nuklearen Entsorgung in
Deutschland. Der Salzstock Gorleben soll als Endlager insbesondere für
hochradioaktive und wärmeentwickelnde Abfälle, Schacht Konrad als
Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung
untersucht und bei Eignung als Endlager geplant werden. Die gemeinsamen
Beschlüsse wurden im Übrigen von der rot-grünen Bundesregierung 1998
ohne Gespräche mit den Ländern einseitig aufgegeben. Ihre Geltung ist
damit nicht aufgehoben."

Frage:

Ist es angemessen, für die Vorzüge der Kernkraft heute den folgenden
Generationen für Jahrtausende strahlenden Atommüll zu hinterlassen, der
ein massives Gefahrenpotenzial birgt?

Holger Haibach:
"Wir wollen eine Energiepolitik mit Vernunft und Augenmaß. Ohne
Kernenergie aber ist eine globale Lösung der CO2-Problematik derzeit
undenkbar. Mit Wind- und Solarenergie allein sind der drastisch
steigende Energiebedarf und die weltweiten Klimaschutzziele nicht in
Einklang zu bringen. Wir brauchen daher die Kernkraft auch in
Deutschland und stellen die Weichen für eine geordnete Entsorgung. Die
Betriebsdauer der deutschen Kernkraftwerke wird sich ausschließlich an
der Gewährleistung des größtmöglichen Sicherheitsniveaus jeder Anlage
orientieren. Der Bau neuer Kernkraftwerke ist nicht geplant. Die Union
spricht sich in ihrem Regierungsprogramm klar für das Ziel aus, 12,5 %
Marktanteil für regenerative Energie zu erreichen. Eine Entscheidung für
die Kernkraft ist keine Entscheidung gegen die Nutzung von Wind, Wasser
und Biomasse. Die CO2- Minderungsziele von Kyoto können nur durch einen
breiten und ausgewogenen Energiemix erreicht werden."