Frage an Hildegard Müller von Tobias W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Müller,
in Antwort auf eine meiner vorherigen Fragen, wollten Sie in einer Gegenfrage von mir wissen, ob ich es nicht begrüßen würde, dass Saddam Hussein nicht mehr an der Macht ist.
Darauf bin ich bereits in meinem vorherigen Beitrag eingegangen.
Sicher haben Sie auch in den letzten Tagen das Eingeständnis von Colin Powell vernommen. Er muss sogar davon gesprochen haben, sich zu schämen, für das, was als Konsequenz daraus entstanden ist, was er vor der UNO für Unwahrheiten geäußert hat.
Was er möglicher Weise im Irrtum dort gesagt hat, ist von anderen Seiten ja offensichtlich bewußt lanciert worden.
Denken Sie, dass es deshalb in Zukunft richtig wäre, derartigen amerikanischen Angaben grundsätzlich zu misstrauen, oder erschüttert die Aussage von Powell für Sie nicht die Glaubwürdigkeit amerikanischer Politik?
Halten Sie auf diesem Hintergrund die Haltung von Gerhard Schröder in der Irak-Krieg-Frage nachträglich immer noch für falsch? Wird die Aussage Colins in der CDU noch diskutiert werden oder verfährt man nach der Devise "irren ist menschlich", auch wenn dies im Einzelfall zu Kriegen führt?
Ich danke Ihnen noch einmal für die ausführliche letzte Stellungnahme, und hoffe, dass Ihnen dieses Eisen in der Beantwortung nicht zu heiß ist.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Wobisch