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Hermann-Josef Scharf
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Hermann-Josef Scharf von Gerhard R. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Scharf,

ich war 26 Jahre selbständig als Metzgermeister, mußte jetzt meinen Betrieb wegen der unerträglichen monopolistischen Discounterkonkurrenz schließen. Habe immer Mindesbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung bezahlt. Lebenversicherungen sollten meinen Lebensabend sichern. Viele Jahre ging das gut, jedoch durch Euroumstellung und schlechte Binnenwirtschaft unerträglichem Vedrängungswettbewerb, darüber hinaus mit 55 Jahren bei Geschäftsschließung keine Arbeit mehr zu finden, habe ich alles fürs Alter gesparte Geld wieder ins Geschäft investiert, weil man ja die Hoffnung auf wirtschaftliche Besserung nicht aufgibt und auch weil meine älteren Mitarbeiter aus meinem Betrieb, keine Arbeit mehr finden würden.
Meine Frage: kleine Selbständige, die nachweislich immer für die Marktwirtschaft ihr bestes gegeben haben, müssten doch in der Rentenbemessung so gestellt werden, als hätten sie immer durchschnittliche Beiträge nach ihrer beruflichen Qualifikation eingezahlt. Schließlich haben sie doch die Solitarität aller verdient und nicht die Altersarmut. Überall greift der Solitaritätspakt zum Beispiel bei der fiktive Rentenberechnung der Ostdeutschen vor Grenzöffnung.

für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar

gez. Rech

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Rech,

trotz Ihrer sicherlich schwierigen privaten Situation kann ich Ihrer Frage bzw. Ihrer Aussage nicht zustimmen. Ich halte es nicht für solidarisch, für Selbstständige eine durchschnittliche Beitragszahlung für die Rentenberechnung zugrunde zulegen, obwohl diese Beiträge nicht geleistet wurden.

Eine solche Sonderregelung würde es sicherlich nach sich ziehen, dass wohl auch jeder Angestellte, höhere (Renten-)Ansprüche verlangen würde, als die, für die er eingezahlt hat. Auch diese Menschen leisten bzw. haben einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft geleistet. Solche Regelungen wären von unserem Sozialsystem nicht zu bezahlen. Eine Beschränkung auf die Gruppe der Selbständigen wäre nicht gerechtfertigt.

Jeder Selbständige sollte sich sowohl der Freiheit als auch des Risikos seiner Tätigkeit bewusst sein. Dass Sie das für Ihren Lebensabend angesparte Geld in Ihre Firma und Ihre Angestellten investiert haben, zeugt von einem hohen sozialen Bewusstsein. Als Selbständiger bleibt es jedoch in Ihrer Verantwortung, für Ihre Altersversorgung selbst zu sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Hermann-Josef Scharf, MdB

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