Hallo Herr Kollege, leider ist Ihrem Profil hier nichts über Ihre gesundheitspolitischen Grundsätze zu entnehmen. Leiter eines MVZ mit 70 Jahren - dafür gibt es sicher Ursachen im System?

Sehr geehrter Herr Kollege Hille,

wie Sie wissen, arbeiten einige unserer Kolleginnen und Kollegen in der Altmark über das Rentenalter hinaus.

Dafür gibt es verschiedene Gründe: die Suche nach einer geeigneten Nachfolge spielt sicher eine übergeordnete Rolle.

Dafür benötigt es viel Geduld , weshalb ich mich auch einem MVZ angeschlossen habe.

Uns ist es auf diese Weise gelungen, jetzt hochqualifizierte ärztliche Mitarbeiterinnen zu gewinnen, so dass ich mich nicht nur ehrenamtlich wie schon seit Jahren der Kommunalpolitik, sondern bei einem Direktmandat auch höheren politischen Aufgaben widmen kann.

Ich möchte aber betonen, dass ich unabhängig vom Alter einfach auch gerne meinen Beruf ausübe und es mir nicht schwer gefallen ist, solange nach geeigneten Nachfolgerinnen zu suchen, bis ich ohne schlechtes Gewissen meinen Patienten und meinem Personal gegenüber den Fortbestand der Praxis/des MVZ gesichert habe. Ich beabsichtige auch weiterhin, bedarfsweise mitzuarbeiten.

Die "Unterfinanzierung der GOÄ" war für mich nie ein Problem. Wir waren und sind von Privatpatienten wirtschaftlich nie abhängig gewesen. Auch habe ich nie die umstrittenen "IGEL-Leistungen" verkauft.

Daher spielt diese Frage für mich bundespolitisch eine untergeordnete Rolle.

Die SPD strebt bekanntermaßen seit Jahren die "Bürgerversicherung"an, wozu ich auch stehe.

Im übrigen zielen meine gesundheitspolitischen Aktivitäten auf den Erhalt der ortsnahen Krankenhäuser ab, weswegen ich auch mit verschiedenen ärztlichen Leitern und Geschäftsführern in Kontakt stehe, um deren Situation erfassen zu können.