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Herbert Weber
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Frage von Thomas W. •

Frage an Herbert Weber von Thomas W. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Weber,

wie stehen Sie zur Kernenergie?
Meine Meinung dazu, wir brauchen die Kernenergie um die Regenerativen Energiesysteme CO_2 frei auszubauen, zusätzlich sollten wir Kohle- Öl- und Gaskraftwerke, soweit es sinnvoll ist abschalten, um das Klima zu entlasten, diese Energiemengen, die wir ersetzen müssen, können wir vorerst nicht durch regenerative Energien ersetzten.
Deshalb bin ich für den Erhalt und Ausbau von Kernkraftwerken.
Ich bin Student und studiere Energietechnik.

Ich freue mich auf Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Wirths

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Wirths,

auch wenn die Hessenwahl vorbei ist, möchte ich Ihre Frage beantworten. Der zügige Ausbau der Erneuerbaren Energien dürfte unbestritten sein, dass Hessen hierbei Schlusslicht wurde, ist auch Fakt. Neben den Erneuerbaren gibt es noch Kohle und Atomkraft als wesentliche Stromenergiequellen. Der einzige Vorteil von Atomstrom ist der relativ geringe CO2-Anteil bei der Erzeugung und der vorgeschalteten Gewinnung, doch die Vorräte gehen ebenfalls zur Neige wie bei Erdöl. Ein Atomkraftwerk heute neu in Deutschland planen zu wollen, dürfte keinerlei realistische Chancen einer Realisierung haben. Selbst den unwahrscheinlichsten Fall einer Realisierungschance angenommen, bräuchte es ca 15-20 Jahre bis es mit der Stromproduktion beginnen könnte. Ein Atomkraftwerk mit heutiger Technologie würde vermutlich nicht bis an sein technisches Lebensende laufen können, weil ihm der Brennstoff Uran ausgehen würde. Der Atommüll lagert heute quasi auf dem Hof der Kraftwerke, Endlagerstätten für tausende Jahre sind weder vorhanden noch preislich und sicherheitsmäßig einkalkuliert. Daher ist unter pragmatischen Gesichtspunkten eine Verfolgung der heutigen Atomtechnologie aus Sicht der Freien Wähler nicht zielführend. Die jetzigen Atomkraftwerke, falls unbedingt notwendig, etwas länger laufen zu lassen, wäre mit uns diskutabel, aber nur wenn ein fester Zeitplan mit nachprüfbaren Ergebnissen zu den Erneuerbaren existiert. Wer diesen Zeitplan torpediert, hat das Recht auf Laufzeitverlängerung verspielt. Hinsichtlich Kohlkraftwerken besteht klar das Problem des CO2, hier sind allerdings kurzfristig Ersatzneubauten notwendig, weil die alten Öfen am Lebensende sind. Wir plädieren bei Ersatzneubauten für maximale Größen wie das zu ersetzende Kraftwerk, allerdings nur bei deutlich besserem Wirkungsgrad und nur bei garantierter Nutzung der Abwärme in Nah- und Fernwärmenetzen. Generell sollte die Kraft-Wärme-Kopplung deutlich stärker forciert werden, das beginnt bereits bei Kleinstanlagen. Dies würde die Abhängigkeit in der Stromerzeugung deutlich verringern und den Mittelstand stärken, eine deutliche CO2-Reduzierung gäbe es quasi nebenbei. Geht man konsequent den Weg bei den Erneuerbaren weiter und setzt die EU-Vorgaben zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung um, so wird Zug um Zug die Abschaltung der Atomkraftwerke gemäß Vereinbarung in den nächsten 20 Jahren möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Weber