Frage an Herbert Weber von Bernhard K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Weber,
Sie antworteten mir am 2. Januar bezüglich Gentechnik in der Landwirtschaft:
"...Die Forschung sollte jedoch weitergehen, es darf aber nicht hessenweit auf vielen verstreuten Einzelflächen experimentiert werden, sondern nur regional räumlich stark begrenzt, um die unkontrollierte Vermischung mit dem normalen Lebensmittelanbau zu verhindern..."
Hier will ich noch einmal nachhaken. So, wie die im Jahr 1859 als Jagdwild in Australien ausgesetzten 24 Kaninchen - die sich auf heute 300 Millionen Kaninchen vermehrten - werden sich auch gentechnisch veränderte Pflanzen (z. Bsp. Erbsen mit Mäusegenen) verbreiten. Dabei ist es den unnatürlichen Pflanzen egal, ob sie verstreut- oder regional stark begrenzt auf die Umwelt losgelassen werden. Und für die dann entstehenden Folgeschäden wird-, und kann niemand die Verantwortung übernehmen und Schadenersatzzahlungen leisten. Auch die Freien Wähler können das nicht. Warum soll trotzdem die Büchse der Gen-Pandora geöffnet werden? Warum will Ihre Partei es zulassen, daß Hessen und Deutschland genauso gentechnisch verseucht werden wie die USA und Kanada?
Es wäre sinnvoller, sich dem Preisträger des alternativen Nobelpreises 2007 anzuschließen, und diese Gefahr von Deutschlands Natur abzuwenden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kletzenbauer
Sehr geehrter Herr Kletzenbauer,
ich gebe Ihnen gerne die gewünschte Präzisierung.
Gentechnikforschung bei Lebensmittelpflanzen darf m.E. nicht im Freiland geschehen, sondern nur in geschlossenen Räumlichkeiten. Gentechnische Pflanzenveränderungen für kommerzielle Zwecke bzw. Gewinnsteigerungen sind abzulehnen. Lebensmittel im Handel sollen eine klare Kennzeichnung erhalten, ob Genveränderungen beinhaltet sein können, dies gilt auch für den vorgeschalteten Fütterungsweg bei Tierprodukten, damit der Verbraucher eine echte Wahlfreiheit zu Bioprodukten beim Produktkauf hat. Das Patentrecht sollte überprüft und ggfls. angepasst werden, um die Landwirte nicht langfristig zum abhängigen Spielball der Agrarindustrie zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Weber