Portrait von Herbert Otten
Herbert Otten
Kusch
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Herbert Otten zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Bettina B. •

Frage an Herbert Otten von Bettina B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Otten,

auch ich habe eine Frage zu Ihrem Parteiprogramm.

Was halten Sie von den hohen Managergehältern in der deutschen Wirtschaft?

Ihrer Antwort mit Interesse entgegensehend verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Bettina Brandner

Portrait von Herbert Otten
Antwort von
Kusch

Sehr geehrte Frau Brandner,

Sie sprechen hauptsächlich die teilweise überzogenen Vorstandsvergütungen bei deutschen Aktiengesellschaften an. Betroffen sind fast ausschließlich die TOP-100-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als fünf Milliarden Euro. Das belegt eine aktuelle Studie des in Manager-Gehältern bestens bewanderten Beratungsunternehmens Kienbaum. Laut Kienbaum stiegen die Bezüge der Vorstände in diesen Unternehmen von 1976 bis 2005 auf das achtfache, von durchschnittlich 225.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von rund 7,5 Prozent.

Nach dem Aktienrecht bestimmt der Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft die Vergütungen für den Vorstand. Meist spielt der Aufsichtsratsvorsitzende dabei die entscheidende Rolle. Versagt der Aufsichtsrat, ist es Sache der Aktionäre, den Aufsichtsrat zur Rechenschaft zu ziehen, wenn nötig, mit einer Klage wegen Veruntreuung von Aktionärsvermögen. Zum Beispiel hätten die Aktionäre der DaimlerChrysler AG den Aufsichtsratsvorsitzenden Hilmar Kopper verklagen können, weil er einen Anstellungsvertrag mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp genehmigt hat, der möglicherweise als Untreue gegenüber den Aktionären hätte ausgelegt werden können. Soweit ich weiß, ist es zu einer solchen Klage nicht gekommen.

Fazit: Versagt der Aufsichtsrat, sind die Aktionäre gefordert, noch bevor sich Politiker mit populärer Wahlpropaganda zu Wort melden. Versagen die Aktionäre, sind sie selbst die Leidtragenden.

Beste Grüße

Herbert Otten