Frage an Herbert Falke von Kathleen M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Falke,
seit 3 Jahren bin ich Logopädin.In einer modernen Dienstleistungsgesellschaft spielt die Fähigkeit zur Kommunikation eine zentrale Rolle.Bei Störungen der Sprache oder des Sprechens, sollte ein jeder Betroffener ein Recht auf fachlich hochwertige therapeutische Hilfe haben. Es ist deshalb unabdingbar, dass logopädische Leistungen fester Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzl. Krankenversicherungen bleiben.-> Stimmen Sie dieser Position zu?
Die Logopädie hat sich in den letzten Jahren enorm weiter entwickelt. Hierbei profitieren wir von den Forschungsergebnissen der uns zugrunde liegenden Basiswissenschaften, wie z.B. der Neurologie u. Psychologie.Von diesen Basiswissenschaften werden jedoch oftmals spezifische logopäd. Fraragestellungen nicht aufgegriffen. Aus diesem Grund, aber auch um der europäischen Entwicklung nicht weiter hinterher zu hinken, sollte die Ausbildung zukünftiger Logopäden an Hochschulen durchgeführt werden.
-> Wie stehen Sie zu dieser Meinung?
Der Erfolg der logopäd. Therapie hängt im Wesentlichen vom Verhältnis zwischen Therapeut u. Patienten ab. Eine freie Therapeutenwahl ist hierfür unabdingbar. Einzelverträge der Kassen mit von diesen ausgewählten Praxen schränken diese Wahlfreiheit ein. -> Was meinen Sie dazu?
Während der Arbeitsmarkt schwächelt,boomt der Gesundheitssektor. -> Was tut Ihre Partei, um dieses Wirtschaftswachstumspotential zu fördern und hier die Investitionsbereitschaft insbesondere der Freiberuflerinnen zu unterstützen?
In den neuen Bundesländern erhalten Logopäden nur ca. 75% der Hornorare ihrer westdeutschen Kolleginnen. Die Qualität der Leistungen und die Kosten der Freiberuflerinnen sind jedoch gleich.
-> Stimmen Sie der Forderung zu, dass es höchste Zeit ist, die Ost- Vergütung an das Niveau der westdeutschen Bundesländer anzupassen?
Ich sehe die Beantwortung meiner Fragen durch Sie mit großem Interesse entgegen.
MfG K. Meyer
Sehr geehrte Frau Meyer,
entschuldigen Sie zunächst meine etwas verspätete Antwort, da der Endspurt im Wahlkampf sehr viele Termine und Verpflichtungen mit sich bringt.
Mit ihren Fragestellungen befasse ich mich seit etwa drei Jahren sehr intensiv, da meine eigene Toschter selbst Logopädin ist und mir die Problematik dieses Berufsstandes deutlich vor Augen geführt hat.
Zu ihren Anfragen:
1. Sicher gehört für mich die Palette der logopädischen Leistungen zum Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen. Das ist ein Manko der letzten Gesundheitsreform, dass gerade auch logopädische Leistungen nicht mehr den Stellenwert haben, die sie angesichts der Bedarfe von Sprachtherapie haben.
2. In Aachen gibt es an der TU den Studiengang Lehr- und Forschungslogopädie. Ich denke es wäre wichtig, wie in den Niederlanden die gesamte Ausbildung der Logopäden mit hoher Qualität und Qualifikation an die Hochschulen zu legen, und damit zugleich auch an europäischen Standard anzudocken.
3. Freie Patientenwahl ist für das vertrauensvolle Verhältnis von Arzt und Patient, Logopäde und Patient, entscheidend. Deshalb darf es nicht zur Regel werden, dass gewisse Kassen ihre Patienten an best. Praxen binden.
4. Wir fordern eine Bürgerversicherung, die die gesamte Einkommenspalette der Versicherten mit in die Beitragspflicht hineinnimmt. Davon versprechen wir Grüne uns eine sichere und solide finanzielle Ausstattung des Gesundheitssystems und damit auch eine bessere Planbarkeit für die unternehmerischen Investitionenen von z. B. Logopäden/Innen.
5. Ganz kurz: Es ist schon lange Forderung der GRÜNEN, die Ost- den Westgehältern anzupassen.
mit freundlichen Grüßen
Herbert Falke