Wieso begründen Sie eine Rückkehr zur Cannabis Prohibition mit dem Argument des Jugendschutzes?
Sehr geehrter Herr Otte, mit Erstaunen habe ich Ihre letzte Antwort zum Thema Cannabisfreigabe gelesen.
Sie begründen ihre ablehnende Haltung gegenüber der Cannabislegalisierung mit einem Gefahrenpotential für Jugendliche. Können Sie mir bitte die Passagen aus dem KCanG zitieren, in denen der Verkauf an Jugendliche gestattet ist?
Meines Wissens sind der private Eigenanbau und die Abgabe durch CSCs nur bei Personen ab 18 Jahren erlaubt.
Zudem wurde das Strafmaß für unerlaubte Abgabe an Unter-18-Jährige sogar verschärft. Und können Sie mir bitte darlegen, welche Vorteile Sie darin sehen, wenn Cannabis-Konsumenten ihr Cannabis am Schwarzmarkt holen - statt "sauberes" Cannabis aus dem Eigenanbau, von CSCs oder zukünftigen Fachgeschäften? Wie verhält es sich mit gesundheitlicher Aufklärung und der Qualität des Cannabis am Schwarzmarkt?
Werden dort nicht sogar auch noch andere gefährlichere Substanzen angeboten?Mit freundlichen Grüßen!
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Cannabislegalisierung führt dazu, dass Cannabis nun leichter verfügbar ist, und mehr Cannabis im Umlauf ist. Das hat zur Folge, dass es für Jugendliche nun sehr viel einfacher ist an die Droge zu kommen. Zum Vergleich: Zigaretten sind auch erst ab 18 Jahren erlaubt, trotzdem rauchen aktuell viele Jugendliche. Eine formelle Altersbeschränkung ist nicht wirksam, um den Konsum von Jugendlichen zu verhindern.
Hinzu kommt, dass der Staat keine Ressourcen hat, die unerlaubte Abgabe von Cannabis an Minderjährige zu kontrollieren. Das haben Polizei und Ordnungsämter medial kundgetan. Der illegale Verkauf oder die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige ist kaum verhinderbar, was erhebliche Gesundheitsschäden zur Folge hat.
Zudem gibt es bislang praktisch keine Cannabis Social Clubs in Deutschland, die einen legalen Verkauf von Cannabis ermöglichen. Die nun erhöhte Nachfrage an Cannabis kann ein legaler Markt erstmal nicht bedienen.
Für heute verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Henning Otte
Weitere Fragen an Henning Otte
aktuell gibt es kaum einen legalen Cannabis-Club. Der jetzige Konsum wird daher nach wie vor mit Cannabis vom Schwarzmarkt gestillt. Der Schwarzmarkt und die illegale Überschreitung der gesetzlichen Grenzen beim Konsum werden auch in Zukunft bestehen.
Aus Sicht der Union ist die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine jedoch militärisch und politisch notwendig.
Insgesamt sehe ich in der Freigabe von Cannabis mehr Gefahren als Nutzen
Da Sie sich aus Hessen mit einer Steuer-Frage an die Ampelregierung wenden und ich in Niedersachsen der Unionsfraktion angehöre und nicht Mitglied des Finanzausschusses bin, empfehle ich Ihnen, dass Sie sich mit Ihrer Frage besser an ein örtliches Mitglied des Bundestages aus der Ampelkoalition wenden.