Frage an Henning Otte von Dr. Michael G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Gevers,
mit dem CeBus-Fahrplan vom 4. Juni 2012 wurden die Busse im westlichen Westercelle von 32 pro Tag auf 6-8 pro Tag reduziert; samstags nachmittags und sonntags gibt es überhaupt keine Versorgung mehr. Damit können Nicht-Autofahrer kaum mehr am öffentlichen Leben teilnehmen und sich kaum noch selbst versorgen. Mit den Vorgaben des Nahverkehrsplans hat das nichts mehr zu tun. Landrat Wiswe (CDU) bezeichnet sich als "weitgehend machtlos" gegenüber der
CeBus. Das Büro des Landrats rät den betroffenen Schwerbehinderten, Witwenrentnerinnen und Geringverdienern "das Taxi zu nutzen", wissend, daß auch nur eine Hin- und Rückfahrt pro Tag in Celle € 600 - € 1500 monatlich kosten.
Landrat Wiswe würdigt die Betroffenen und alle, die sich für sie engagieren, leider öffentlich herab: "Kritiker sollen Bus fahren" (CZ vom 30.6.2012).
Zuständig und in der Verwantwortung für den ÖPNV ist der Landkreis.
1. Sind Sie einverstanden mit der Planung und Organisation von Landrat Wiswe zum ÖPNV?
2. Stimmen auch Sie zu, daß der Landrat "weitgehend machtlos" gegenüber dem beauftragten Busunternehmen ist?
3. Raten auch Sie den betroffenen Schwerbehinderten und alten Witwen, "das Taxi zu nutzen"? Was schlagen Sie stattdessen vor?
4. Halten Sie es für ausreichend und menschlich vertretbar, über 80jährigen Frauen zu raten, sie mögen erst einmal 3 Jahre warten, "vielleicht" würde sich bei der Nahverkehrsausschreibung 2015 etwas bessern?
5. Sehen Sie nicht vielmehr Landrat Wiswe sowie den Kreistag in der Verantwortung, zeitnah eine drastische Verbesserung der Versorgung von Westercelle zu organisieren?
Es geht für Betroffene, insbesondere Schwerbehinderte, um die Frage, wie lange man hier noch wohnen bleiben kann oder ob man bundesweit vor dem Wohnen in Celle warnen muß, wo ohne Vorwarnung die ÖPNV-Infrastruktur für Ältere, Behinderte, Familien und Geringverdienende weggerissen wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Michael Gemkow