Frage an Henning Otte von Dennis R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Tag,
wie stehen Sie zur Wehrpflicht ? Sind sie der Auffassung das Sie gerecht und foerdernt ist?
Stehen Sie auch auf der Position das die Gleichberechtigung gegeben ist , da Frauen Kinder bekommen ?
Was halten Sie von der Frauenquote ?
Bitte senden Sie mir nicht den Standart CDU Text - sondern Ihre Meinung!
MFG
Dennis Reuter
(Zivildienst schon laengst absolviert - und nicht vergessen !)
Sehr geehrter Herr Reuter,
vielen Dank für Ihre Frage zur Wehrpflicht.
Die Union gibt in ihrem Regierungsprogramm 2009-2013 „Wir haben die Kraft - Gemeinsam für unser Land“ ein deutliches Bekenntnis zur Wehrpflicht ab. Claire Marienfeld, die ehemalige Wehrbeauftragte, hat in diesem Zusammenhang einmal gesagt: Es besteht kein Grund zur Sorge, dass sich die Streitkräfte bei der Abschaffung der Wehrpflicht von der Gesellschaft entfernen. Nein, aber umgekehrt ist die Gefahr groß, dass sich die Gesellschaft von ihren Streitkräften entfernt. Das lehrt uns die Erfahrung, die in anderen Staaten, in denen die Wehrpflicht außer Kraft gesetzt bzw. abgeschafft wurde, gemacht werden musste. Aus dieser Erfahrung sollten wir lernen, statt die gleichen Fehler zu machen, die in anderen Ländern begangen wurden. Ohne die Allgemeine Wehrpflicht würde zudem eine entscheidende Rekrutierungsbasis für den Nachwuchs an geeigneten Zeit- und Berufssoldaten wegbrechen. Vor allem jedoch ist die Wehrpflicht nach wie vor sicherheitspolitisch notwendig. Sicherheitspolitische Lagen können sich schnell ändern. Die Wehrpflicht garantiert eine schnelle Aufwuchsfähigkeit und eine solide Basis an Reservisten. Außerdem sind die Wehrpflichtigen für den Heimatbetreib der Bundeswehr wichtig. Durch sie werden die Auslandseinsätze in der jetzigen Form erst möglich.
Es besteht kein Zweifel, dass wir die Wehrpflicht fortentwickeln müssen, um sie an die heutigen Herausforderungen anzupassen. Die grundsätzliche Notwendigkeit der allgemeinen Wehrpflicht hingegen ist aus meiner Sicht unbestreitbar. In der nächsten Legislaturperiode müssen wir für mehr Wehrgerechtigkeit sorgen und die Wehrpflicht attraktiver gestalten. Z um Abschluss noch zwei Sätze zu den Kosten: Es würde nicht billiger, wenn wir eine Berufsarmee hätten. Schätzungen zufolge hätten wir maximal 180 000 bis 200 000 Berufssoldaten. Wie wollen wir dann die Stehzeiten im Ausland verkürzen und unseren Soldatinnen und Soldaten - darauf legen wir sehr großen Wert - einen Auslandsaufenthalt nicht erschweren? Reinhold Robbe, der jetzige Wehrbeauftragte, sprach davon, dass wir, wollten wir eine Berufsarmee unterhalten, 3 bis 7 Milliarden Euro zusätzlich aufwenden müssten.