Frage an Henning Aretz von Alexander L. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Aretz,
aufgrund der hohen Benzinpreise entscheiden sich immer mehr Autofahrer für die Umrüstung ihrer Fahrzeuge auf alternative Antriebsarten. Die weitverbreitesten sind Erdgas (CNG) und Autogas (LPG). Sowohl Autogas als auch Erdgas sind sauberere Kraftstoffe als Benzin oder Diesel, da sie klopffester sind als Benzin und Diesel, sie benötigen daher keinerlei Additive, die maßgeblich die Stickoxide und Schwefelemissionen aus dem Auspuff verursachen. Die Rußbildung und Feinstaub bleiben aus. Seit Jahren fahren schon Gabelstapler innerhalb von Gebäuden mit Autogas.
Die Hauptbestandteile von Autogas, Propan und Buthan, entstehen als Nebenprodukte der Erdöl/Erdgas Förderung, und werden normalerweise direkt in den Raffinerien "abgefackelt". Es werden also unnötig Rohstoffe verbrannt, die für die Autofahrer nutzbar sind.
Die EU befürwortet die Förderung unterschiedlichster alternativer, umweltfreundlicher Kraftstoffe. Insbesondere Autogas (LPG), nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. Die Umsetzung obliegt jedoch der nationalen Gesetzgebung. Die deutsche Politik hat sich zur Gas-Förderung durch einen verringerten Mineralölsteuersatz entschieden, die den wesentlichen Preisunterschied zwischen Benzin und LPG/CNG ausmacht. Dabei hat man zwar beide Gasarten berücksichtigt, jedoch im nationalen Alleingang dem Erdgas eine größere Bedeutung zugemessen. Die Mineralölsteuerermäßgung für Autogas gilt nach heutigen Stand nur bis 2009, für Erdgas jedoch bis 2020. Gegen diese Bevorteilung von Erdgas existieren im Internet schon Unterschriftenlisten von Autogas Fahrern.
Jetzt meine eigentliche Frage:
Wie stehen Sie zu dieser Regelung? Können die Autogas Fahrer mit einer CDU geführten Regierung auf eine Änderung dieser Regelung & eine Gleichstellung von Autogas und Erdgas hoffen?
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Lohmann
Sehr geehrter Herr Lohmann,
danke für Ihre Mail. Mich interessiert, von wo Sie schreiben, und noch mehr, an wen alles Sie diese Frage gerichtet haben. Sie kommt bei mir, pardon, an wie ein Rundbrief an alle.
Wenn Sie mich als Ihren persönlichen Kandidaten im Essener Süden und Westen ansprechen, wissen Sie wahrscheinlich, dass ich internationaler Erdgasverkäufer bin. Die Verlängerung der Mineralölsteuerermäßigung für Erdgas als Kraftstoff bis 2020 habe ich deshalb besonders begrüßt. Die von Ihnen geschilderten Vorteile für die Umwelt kann ich bestätigen.
Autogas hat demgegenüber einige Nachteile, die Sie in Ihrer Mail nicht ansprechen. Es ist - anders als Erdgas - schwerer als Luft und führt deshalb bei Leckagen zu großer Unfallgefahr. Der Zugbrand mit etwa 600 Toten in Tscheljabinsk und die Lkw-Katastrophe auf einem spanischen Campingplatz sind wohl die bekanntesten Unglücksfälle mit Flüssiggas. LPG-Autos dürfen deshalb in viele Tiefgaragen nicht einfahren. Ich schreibe Ihnen, die Sie diese Umstände kennen werden, das nicht, um Ihnen LPG auszureden, sondern um zu begründen, dass Erdgasautos durchaus die steuerliche Besserbehandlung verdienen.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Henning Aretz.