Frage an Henner Schmidt von Christian T. bezüglich Staat und Verwaltung
Lieber Herr Schmidt,
meinen Sie wirklich, dass der wilde "Markt" auf der Ecke Oranienburger/Gr. Hamburger Str. unserem Bezirk haupt- oder gar weltstädtisches Gepräge gibt? In jedem drittklassigen Gewerbegebiet sind die Stände gepflegter. Bei aller Freiheitsliebe dürfte da doch ruhig mal ein wenig eine ordnende Hand walten. An diesem Schandfleck kommt man als Fußgänger leichter auf der Fahrbahn vorbei als auf dem schmalen Streifen "Bürger"steig.
Freundliche Grüße
Christian Tillmann
Sehr geehrter Herr Tillmann,
vor einer Antwort an Sie habe ich mir noch einmal die Ecke selbst angesehen und auch Anwohner gefragt. Dieser Markt steht auf einem Eckgrundstück, also nicht im öffentlichen Straßenraum. Er muss auch genehmigt worden sein, da dort Bauten errichtet wurden, er ist also nicht „wild“. Gestern und heute war der Bürgersteig nicht blockiert. Falls das der Fall sein sollte, bin ich selbstverständlich auch dafür, einzuschreiten. Der Bürgersteig muss natürlich frei bleiben, so dass man als Fußgänger (auch mit Kinderwagen) vorbeikommt. Die Straße ist an der Stelle ja ziemlich eng. Das Erscheinungsbild der Stände muss man aus meiner Sicht jedoch hinnehmen. Genau da gingen mir amtliche Eingriffe zu weit, wenn vorgeschrieben würde, wie die Stände „schön“ zu machen sind. Solche Fälle gibt es übrigens auch in jeder anderen Weltstadt: auch Paris oder London haben ihre ungepflegten Ecken. Interessant finde ich eher, dass ein Grundstück in solch herausgehobener Lage so schlecht genutzt wird. Es lohnt sich also nicht, dort etwas richtiges zu bauen. Auch das zeigt, wie schlecht die Wirtschaftslage ist und wahrscheinlich auch, wie das Bauen behindert wird.